Schon früh begann die Karriere des Juweliers Harry Winston, seine Werke sind für die Ewigkeit
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16.01.2018
Manchmal beginnt eine große Geschichte damit, dass man ein etwas besseres Auge hat als andere. So war es bei Harry Winston. Sein Vater war Juwelier, also kannte er sich schon früh mit Steinen aus. Als Zwölfjähriger entdeckte er einen zweikarätigen Smaragd in einem Laden – und kaufte ihn für 25 Cent. Der Wiederverkaufswert lag bei 800 Dollar. In New York eröffnete er 1932 sein erstes Geschäft, das dank seines besonderen Gespürs für Steine schnell wuchs. Ein Meilenstein war der Kauf der Arabella-Huntington-Juwelen. Den als altmodisch geltenden Schmuck der Kunstsammlerin erwarb Winston günstig, er ließ die Teile umarbeiten und veräußerte sie für ein Vielfaches.
Noch heute ist das Haus Harry Winston eine der wenigen Manufakturen, in der die Steine nicht nur arrangiert, sondern auch bearbeitet werden. Immer wieder wurden große Rohdiamanten gekauft, aufgespalten und zu Juwelen veredelt. 1968 wurde die Spaltung des 601-karätigen Lesotho-Diamanten sogar im Fernsehen übertragen.
Diamanten zu schleifen ist ein mühseliges Handwerk, denn sie sind so hart, dass sie sich keinem Material beugen – außer anderen Diamanten. In der Verarbeitung werden die Rohdiamanten zunächst abgerundet. Dazu lässt man einen eingespannten Stein gegen einen anderen rotieren, sodass er sich abschleift. Die endgültige Form, etwa einen Brillantschliff, der aus mindesten 56 Facetten besteht, erhält der Stein an einer Scheibe, die mit Diamantstaub beschichtet ist. Die wertvollsten Diamanten werden von Hand geschliffen, was ihnen eine einzigartige Aura verleiht. Hierbei dauert der Schleifprozess Monate. Erst am Ende der aufwändigen Prozedur steht fest, ob es tatsächlich gelungen ist, das gesamte Potenzial des Steines zu wecken. Es wird an den „4 C“ – Clarity, Color, Carat, Cut – gemessen. Und an den Feinheiten. Ob die Symmetrien stimmen und ob der Stein das richtige Feuer entfacht, sprich: ob er das weiße Licht in die Spektralfarben zerlegt. Harry Winston sagte einmal: „Jeder Diamant muss wie eine eigenständige Person behandelt werden.“ Und da Diamanten bekanntlich ewig halten, sind sie entsprechend nachtragend. Eine schlechte Behandlung verzeihen sie nie.