Im Herzen der Altstadt

Wir erkunden die Luxemburgische Altstadt, schlendern über die belebte Place Guillaume II. bis zum Großherzoglichen Palast und bewundern Lucas Cranachs „Caritas“ im Musée National d’Histoire de l’Art

1. Tag

Wir beginnen unseren Tag im historischen Teil von Luxemburg. Die Altstadt liegt auf dem massiven Bockfelsen, den Landesgründer Graf Siegfried I. im 10. Jahrhundert erwarb. Im Mittelalter galt die Burgsiedlung als eine der stärksten Festungen Europas, und von jeher ist sie das Zentrum des Großherzogtums, das heute gerade mal 640.000 Einwohner zählt.

Das Casino Luxembourg ist im altehrwürdigen Bürgercasino am südlichen Rand der Altstadt beheimatet. Die großzügigen Räumlichkeiten dienten früher dem geselligen Beisammensein – von Billardturnieren bis zu extravaganten Maskenbällen. Einst kam sogar Winston Churchill zu Besuch. Heute widmet man sich hier ganz der zeitgenössischen Kunst. Dabei steht die Förderung von jungen Kunstschaffenden besonders im Fokus.

Kunst Reise Luxemburg
Lucas Cranachs „Caritas“ aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Kindern im Musée National. © MNHA Sammlung

Weiter geht es über die belebte Place Guillaume II. Auf der Terrasse des Restaurants Bazaar genehmigen wir uns eine kleine Stärkung, während wir das Treiben rund um die bronzene Reiterstatue von Großherzog Wilhelm II. beobachten. Anschließend schlendern wir durch die schmalen Gassen bis zum Großherzoglichen Palast. Mit seiner prunkvollen Fassade, vor der eine uniformierte Wache formvollendet auf und ab marschiert, zählt er zu Recht als Highlight im Altstadtviertel. Im Sommer werden geführte Besichtigungen angeboten. Am nahe gelegenen Fischmarkt gibt es allerlei zu entdecken. „Mir wölle bleiwe wat mir sin“, lesen wir auf der Mauer eines Bierhauses: „Wir wollen bleiben, was wir sind“. Es ist das inoffizielle Motto des Großherzogtums, das der Nationaldichter Michel Lentz im Jahr 1859 verfasste – als Reaktion auf den Ausbau des transnationalen Eisenbahnverkehrs.

Doch schon lange ist Luxemburg nicht mehr das, was es mal war. Die Geschichte des Landes wird im Musée National d’Histoire et d’Art lebendig. Wir werfen einen Blick in das moderne Hauptgebäude und bewundern die Sammlung europäischer Malerei, darunter die nackte „Caritas“ von Lucas Cranach dem Älteren. Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die Galerie Nosbaum Reding, die seit dem 3. März Werke von Rafael Grassi-Hidalgo zeigt. Im Bahnhofsviertel lassen wir den Abend ausklingen. In den „Rotondes“, die einst als Schuppen für Dampflokomotiven dienten, ist die gemütliche Bar Buvette zu finden. Dort genehmigen wir uns zur Feier des Tages ein Glas Crémant, der direkt aus der Region kommt und ausgezeichnet mundet.

Zum zweiten Tag.

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