Berlin Art Prize

Zukunftsvisionen

Der Berlin Art Prize ist zurück und präsentiert ein breites Spektrum aktueller Kunst. Nun wurden die drei Gewinnerinnen und Gewinner bekannt geben: Hana Yoo, Lucas Odahara und Alicja Rogalska

Von Clara Zimmermann
16.09.2022

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause meldet sich der Berlin Art Prize mit seiner siebten Ausgabe zurück. Seit Anfang September stellen die acht nominierten Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in acht Berliner Projekträumen aus. Sie wurden von einer fünfköpfigen Jury, bestehend aus den Künstlerinnen Candice Breitz, Anna Ehrenstein und Amelie von Wulffen sowie Kuratorin Alya Sebti und Sinthujan Varatharajah, ausgewählt. Die Teilnahmebedingungen sind simpel: Der Preis steht allen Kunstschaffenden offen, die länger als sechs Monate in Berlin wohnen. 

Im Zuge der Berlin Art Week wurden nun die drei Gewinnerinnen und Gewinner gekürt. Die Preisverleihung fand im ACUD Club nahe des Weinbergparks statt. In der dazugehörigen ACUD Galerie präsentiert Hana Yoo ihre Videoarbeiten. Die Preisträgerin wurde von der Jury für ihre provokative Darstellung autoritärer Regime ausgezeichnet. Beim Betreten des orange leuchtenden Raums stellt sich sofort ein beklemmendes Gefühl ein, welches durch das dort gezeigte Video der Künstlerin noch verstärkt wird. Yoos Arbeit „Elbow Room“ nutzt Ratten als Metapher, um Zustände wie Angst, Unterdrückung und Kontrolle zu vermitteln.

Hana Yoo ACUD Galerie Berlin Art Prize
Hana Yoo präsentiert in der ACUD Galerie ihre Arbeit „Elbow Room". © Sandra Gramm

Die Ausstellung „The Master’s Shoes“ von Lucas Odahara kann im jungen Projektraum Die Möglichkeit einer Insel besucht werden. Hier inszeniert der Künstler unterschiedliche Medien wie Keramik, Performance und Schrift. Wasser ist ein wiederkehrendes und verbindendes Element in seiner Installation. Odahara untersucht wie unser persönliches und historisches Gedächtnis in Zusammenhang stehen – seine poetische Sensibilität im Hinblick auf die Vergangenheit erlauben uns die Sorgen der Gegenwart für kurze Zeit zu vergessen.

Skulptur aus Fliesen von Lucas Odahara Berlin Art Prize
Die Skulptur aus Fliesen von Lucas Odahara kann im Projektraum Die Möglichkeit einer Insel bestaunt werden. © Sandra Gramm

Bei Scherben in der Leipziger Straße läd Alicja Rogalska die Besuchenden dazu ein, in eine apokalyptische Parallelwelt einzutauchen. „Stories from the Edge“ umfasst vier Videoarbeiten, in denen sie sich mit einem kritischen Blick die Zukunft der Menschheit ausmalt. In ihrer künstlerischen Praxis untersucht sie soziale und politische Strukturen des Alltäglichen. 

Noch bis Mitte Oktober finden in allen acht Projekträumen Workshops, Lesungen und Performances statt. 

Ein Videostill aus Alicja Rogalskas Arbeit „Katalin Erdődi, Réka Annus, the Women’s Choir of Kartal, News Medley“. © Copyright of the artist

Service

AUSSTELLUNGEN

Projekträume in Berlin:

ACUD Galerie
Blake & Vargas
Centrum
Die Möglichkeit einer Insel
LAGE EGAL
Peles Empire
Scherben
Spoiler

bis 14. Oktober 2022,

Freitag bis Sonntag, 15 bis 19 Uhr

berlinartprize.com 

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