Am 30. November erzielte das Wiener Auktionshaus Dorotheum für Carla Accardis „Animale immaginario“ 240.000 Euro – ein neuer Weltrekordpreis für die Künstlerin
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21.12.2022
Ist es ein großer Vogel, ein zotteliges Huftier oder das Skelett eines längst ausgestorbenen Dinosauriers? Die italienische Malerin Carla Accardi (1924 – 2014) betitelte ihr abstraktes Gemälde von 1988 schlicht „Animale immaginario“ und gab damit lediglich eine Richtung vor. Welches Tier ihrer Fantasie entsprang, überließ sie der Fantasie der Betrachtenden.
Die in Trapani auf Sizilien geborene Künstlerin, die an der Akademie der schönen Künste in Palermo studierte und Mitbegründerin der formalistischen, marxistischen Künstlergruppe „Forma 1“ war, gilt als eine bedeutende Vertreterin der italienischen Avantgarde.
Am 30. November begeisterte ihr „Fantasietier“ die Bietenden im Wiener Dorotheum so sehr, dass sie das Gemälde von geschätzten 50.000 auf 240.000 Euro steigerten und damit einen neuen Weltrekordpreis für ein Bild der Künstlerin aufstellten.
Insgesamt erzielte das Dorotheum in der „Contemporary Week“ den besten Gesamtumsatz, der je bei einer Auktionswoche erreicht wurde und krönte damit den Rekordumsatz des laufenden Auktionsjahres, der bei über 200 Millionen Euro liegt. Damit befindet sich das Wiener Traditionshaus in bester Gesellschaft, denn weltweit vermeldeten die großen Auktionshäuser dieser Tage Rekordumsätze für das Jahr 2022.