Miron Schmückles Blumenbilder in Frankfurt, die Kunsthändlerin Grete Ring in Berlin und Caspar David Friedrich in Hamburg – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende
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13.12.2023
Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin, bis 22. Januar
Sie studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie, promovierte 1912 als eine der ersten Frauen im Fach Kunstgeschichte an der Universität München. Grete Ring (1887–1952) lebte das Leben einer modernen Frau, die die gesellschaftlichen Normen infrage stellte. Ab 1918 arbeitete sie als Kunsthänderin bei Paul Cassirer in Berlin, wo sie im Jahr 1928 eine Van-Gogh-Fälschung entlarvte. Die Liebermann-Villa widmet Ring und ihrer Sammlung erstmals eine eigene Ausstellung mit Werken von Paul Cézanne, Caspar David Friedrich und Edgar Degas. Mehr erfahren
Städel Museum, Frankfurt am Main, bis 14. April
Bereits als Kind war er fasziniert von der Natur. Miron Schmückle, Jahrgang 1966, malt surreale Mischwesen aus der Tier- und Pflanzenwelt. Seine Arbeiten basieren zwar auf Naturbeobachtungen, entstammen aber in ihrer Ganzheit allein der Fantasie des Künstlers. Akribisch genau plant er seine floralen Stillleben, erforscht das Geheimnis der Pflanzen und schafft komplexe Werke, die einen förmlich verschlingen. Die Ausstellung „Flesh for Fantasy“ umfasst unterschiedliche Ansichten von ein- und derselben Pflanzenkomposition, um den Besuchenden die räumliche und zeitliche Vielschichtigkeit nahezubringen. Mehr erfahren
Deutsches Theatermuseum München, bis 4. Februar
Seit mehr als 50 Jahren arbeitet sie schon als Theaterfotografien, fängt das Bühnengeschehen in Deutschland und Österreich ein. Ruth Walz, Jahrgang 1941, war lange Zeit an der Berliner Schaubühne angestellt, wo sie mit den großen Regisseuren Peter Stein, Robert Wilson und Peter Sellars zusammenarbeitete. Die Ausstellung in München gibt nicht nur einen guten Überblick über ihr Schaffen, sondern zeigt auch die Veränderungen, die Walz miterlebte: den Übergang zur Farbfotografie und den Wandel von analog zu digital. Auch Arbeiten ihrer Wegbegleiterin Abisag Tüllmann sind zu sehen. Mehr erfahren
Hamburger Kunsthalle, bis 1. April
Anlässlich seines 250. Geburtstags im nächsten Jahr zeigt die Hamburger Kunsthalle eine große Retrospektive des wohl bekanntesten Vertreters der deutschen Romantik. Über 60 Gemälde sowie Zeichnungen und Arbeiten befreundeter Künstler umfasst die Friedrich-Schau, deren zentrales Thema das Verhältnis zwischen Mensch und Natur ist, das der Künstler in vielen seiner Werke untersuchte. Die Kunsthalle in der Hansestadt ist im Besitz des wohl bekanntesten Werks des Greifswalders: „Wanderer über dem Nebelmeer“. Zusätzlich umfasst die Schau hochkarätige Leihgaben wie „Kreidefelsen auf Rügen“ oder „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“. Hier geht’s zum Podcast über Caspar David Friedrich
K20 Düsseldorf, bis 14. Januar
Der 1893 nahe Minsk geborene Chaïm Soutine meinte es ernst mit der Kunst: Einen Bruch mit seiner Familie riskierend und in völliger Armut reiste er nach Paris, wo er sich in das avantgardistische Geschehen der ansässigen Kunstszene stürzte. Sein Freund Amedeo Modigliani, der ihn zwar auch zum Trinken verführte, empfahl ihn reichen Kunstliebhabern wie Leopold Zborowski, der ihn zur Kräftigung in den Süden Frankreichs schickte. Dort entstanden viele seiner eindrucksvollen Landschaftsbilder. Motivisch beharrte er auf damals überkommenen Gattungen: Landschaften, Stillleben und Porträts. Der Künstler, der zu Lebzeiten kaum bekannt war, später aber in England, Frankreich und den USA gefeiert wurde, ist in Deutschland ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt – die Schau in Düsseldorf ist die erste Ausstellung hierzulande seit 40 Jahren. Mehr erfahren