Kunstwissen / Neue Impulse im Glasmuseum in Venedig

Das Interesse an handgefertigtem Murano-Glas ist ungebrochen. Trotzdem schließen kleinere Manufakturen, weil sie aufgrund der hohen Industriegaspreise und der steigenden Miet- und Lohnkosten nicht mehr über die Runden kommen. Außerdem konkurrieren die alteingesessenen Handwerksfamilien mit der Industrie, die Imitationen zu Dumpingpreisen anbietet. Über das typische Design und die Qualitätsmerkmale der singulären Glasproduktion auf der Murano-Insel in der Nordlagune von Venedig informiert das seit 1861 dort ansässige „Museo del Vetro“, das Glasmuseum. Im spätgotischen Palazzo Giustinian erzählt die städtische Institution die 700-jährige Geschichte der Glaskunst der ehemaligen Löwenrepublik anhand von Funden aus der Römerzeit, Prunkstücken aus der Renaissance und internationalen zeitgenössischen Positionen.

Die Investition soll dem Glashandwerk neue Impulse geben

Aktuell zeigt das Haus eine Ausstellung zur berühmten Manufaktur NasonMoretti (verlängert bis 28.4.2024). Ab Ende des Jahres wird das 1300 Quadratmeter große Museum – das auch benachbarte ehemalige Glasmanufakturen und eine historische Glasmacherschule umfasst – für 5 Millionen Euro saniert und erweitert. Unter anderem können zukünftig rund zwanzig großformatige Kronleuchter aus dem 21. Jahrhundert prominent präsentiert werden. Und ein neu geschaffenes Tagungszentrum wird von internationalen Komitees für Tagungen und Workshops genutzt werden. Die Investition aus städtischen Mitteln soll der Glaskunst und dem Glashandwerk neue Impulse geben.

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