Weinverkostung und Street-Art

Der letzte Tag unserer Reise endet mit einem Weinkellerrundgang und einer herrlichen Aussicht auf Portos schöne Altstadt

Um ins Universum des Weines einzutauchen, überqueren wir die Ponte Dom Luíz I, Portos berühmtestes Bauwerk. Die markante Stahlkonstruktion von 1886 plante der belgische Ingenieur Théophile Seyrig, ein Eiffel-Schüler. Nach 172 Metern sind wir in Vila Nova de Gaia und am Südufer des Douro. Am Kai tanzen historische Weinboote, die Rabelos. In den Gassen in Ufernähe reihen sich unzählige Portweinkeller für den süßen Likör- oder Dessertwein. Kellereien wie Ramos Pinto bieten Führungen durch ihre Lager mit gestapelten Weinfässern und ihre alten Kontore an.

Street-Art und Weinmuseum

Ecke Rua Dom Afonso III und Rua Guilherme Gomes Fernandes entdecken wir das Karnickel aus Schrott des portugiesischen Top-Street-Art-Künstlers Bordalo II, das zwei Stockwerke hoch ist. Umwerfend. Der Trash-Hase, der in den sozialen Medien kursierte, dürfte einer der meist fotografierten Spots am Douro sein. Mittags lassen wir uns beim Weinproduzenten Espaço Porto Cruz am Largo Miguel Bombarda mit Spezialitäten wie Sahnestockfisch verwöhnen.

Auf einem 55 000 Quadratmeter großen Gelände mit ungenutzten Weinkellern eröffnete Ende 2020 das Kulturzentrum WOW Porto (World of Wine). Auf dem Komplex entstanden allein sieben interaktive Museen und zwölf Restaurants. Im aufwendig inszenierten Weinmuseum erfährt man alles über rund 300 autochthone Rebsorten, Böden, Weintypen und die vierzehn DOC-Regionen Portugals, von denen der Douro die älteste weltweit ist, abgesteckt 1756.

Von der Bridge Collection zur Seilbahn

Eine aufregende Sammlung über 9000 Jahre Durst ist The Bridge Collection von Adrian Bridge. Unter den gut 2000 Stücken begeistern besonders ein japanisches Terrakottagefäß, das vermutlich älteste Trinkgefäß überhaupt, und eine fast transparente indische Trinkschale aus Jade in Muschelform aus dem 16. Jh. als wertvollstes Exponat der Schau. Im Gelände integriert ist die Atkinson-Kapelle von 1760, die Reste von vier Nasoni-Fresken mit religiösen Motiven birgt.

Bequem fahren wir in einer Gondel der Seilbahn Teleférico zur Bergstation neben dem Jardim do Morro. Über dem Park thront das Mosteiro da Serra do Pilar mit seiner Klosterkirche aus dem 16. Jahrhundert. Von der Terrasse werfen wir einen letzten Blick auf die schöne Altstadt von Porto, aus der die Kathedrale, der Bischofspalast und der Clérigos-Turm herausragen. Eine Aussicht zum Verlieben!