Martina Janke ist Spezialistin für Prints und Multiples bei Sotheby’s in Köln. In unserem Fragebogen erklärt sie, warum sie die Installationen von Refik Anadol so faszinieren und welche aktuelle Ausstellungen wir nicht verpassen sollten
Von
25.07.2024
Gerhard Richter. Sowohl sein druckgrafisches Werk als auch seine Gemälde faszinieren und berühren mich.
Das Gemälde „Betty“ von Gerhard Richter aus dem Jahr 1988, von dem es auch eine Edition gibt. Es erinnert mich an meine Tochter und als Studentin hatte ich ein Poster dieses Gemäldes in meiner Wohnung hängen. Es hat mich lange Zeit begleitet.
Josef Albers. Der radikal neue Ansatz seiner Kunst und seine Entwicklung von den Bauhaus-Jahren bis hin zu seiner „Homage to the Square“-Serie sind bewundernswert. Gerne würde ich auch seine Frau Anni Albers kennenlernen und mich mit beiden darüber unterhalten, wie sie voneinander gelernt und miteinander gearbeitet haben.
Schön wäre ein Treffen mit mehreren Künstlerinnen der Gegenwart – ich würde mich mit ihnen darüber austauschen, wie es ist, heutzutage als Frau in der Kunstwelt zu arbeiten. Ich denke dabei zum Beispiel an Karin Kneffel, Louise Bourgeois und Katharina Grosse.
Katharina Grosse, „Studio Paintings 1988-2023“, im Kunstmuseum Bonn.
Wir besitzen zwar ein paar Kunstwerke, aber ich würde nicht von einer Sammlung sprechen. Neben dem „Keilrahmen“ von Imi Knoebel, haben wir Grafiken von Otto Piene, Karl Georg Pfahler oder Ernst Wilhelm Nay.
Es gibt so viele tolle Galerien, gerade bei uns im Rheinland. Vor allem für Druckgrafiken und Editionen gibt es hier sehr gute Adressen, die immer einen Besuch wert sind.
Eine Papierarbeit des finnischen Künstlers Robert Lucander. Sie ist bereits zwei Mal mit umgezogen und wird immer einen besonderen Platz bei uns an der Wand haben.
Den großformatigen Siebdruck „Metablau“ von Ernst Wilhelm Nay. Ich mag das Werk wegen der intensiven Farben und seiner Strahlkraft.
Der türkisch-amerikanische Medienkünstler Refik Anadol. Ich könnte seinen Installationen, die Kunst, Wissenschaft und Technologie vereinen, stundenlang zusehen.
Auch hier stechen die Arbeiten von Refik Anadol meines Erachtens hervor: Ich würde sehr gerne die Arbeit „Unsupervised – Machine Hallucinations“ im MoMA in New York sehen.
Bevor Martina Janke im September 2023 als Spezialistin für Prints & Multiples zu Sotheby’s Deutschland kam, hat sie mehr als ein Jahrzehnt in einem führenden deutschen Auktionshaus fundierte Kenntnisse in allen Bereichen des Marktes gesammelt, darunter in den Abteilungen Fotografie sowie Moderne und Zeitgenössische Kunst. Neben ihrer Passion für ihre Arbeit engagiert sich die zweifache Mutter in der Working Moms Community Köln-Bonn. Und wenn es ihre Zeit erlaubt, entspannt sie sich bei Yoga oder beim Joggen im schönen Siebengebirge.