In ihrer empfehlenswerten Biografie, für die man kein kunsthistorisches Vorwissen braucht, porträtiert Anka Muhlstein ein ungewöhnliches Künstlerleben
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01.08.2024
Camille Pissarro zählt zu den berühmtesten Impressionisten. Da er der älteste in der französischen Malergruppe war, wurde er auch „Vater des Impressionismus“ genannt. In ihrer empfehlenswerten Biografie, für die man kein kunsthistorisches Vorwissen braucht, porträtiert Anka Muhlstein dieses ungewöhnliche Künstlerleben.
Wer weiß schon, dass Pissarro gar nicht in Frankreich geboren wurde, sondern seine Kindheit und Jugend auf den damals dänischen Jungferninseln verbrachte? Muhlstein zeichnet nach, wie Pissarro die Bürde des verhassten Kaufmannslebens abstreifte und sich in Paris schließlich ganz der Malerei widmete.
Mit Sympathie und Respekt erzählt sie von Pissarros Beharrlichkeit und Widerstandskraft, mit denen er an dem einmal eingeschlagenen, damals revolutionären künstlerischen Weg festhielt. Er musste lange Phasen finanzieller Not durchstehen, wusste kaum seine wachsende Familie zu ernähren und musste erleben, wie viele seine Werke bei der Zerstörung seines Hauses im Deutsch-Französischen Krieg vernichtet wurden.
Erst am Ende seines Lebens gelang ihm der Durchbruch. Briefe Pissarros und Beobachtungen seines Sohnes Lucien tragen als Quellen zur Lebendigkeit dieser Biografie bei. (dpa)