Markuskirche und Norra Tornen

Wir erkunden die Markuskirche in Björkhagen, erspähen Stockholms höchstes Wohngebäude des Architekturbüros OMA und lassen unsere Reise mit einem Drink im Grand Hotel ausklingen

Wenn das Wetter schön ist, fahren wir schon am Morgen mit der Bahn in den Vorort Gamla Enskede, zum Waldfriedhof Skogskyrkogården von Gunnar Asplund und Sigurd Lewerentz – eine Mischung aus Park, Architektur und Gedenkorten. Jede Halle, jede Kapelle, jede Lampe allein wäre einen Besuch wert, das Ensemble ist Weltkulturerbe. Wer den Eindruck vertiefen möchte, fährt weiter zur Markuskyrkan von Lewerentz, einem minimalistischen Backsteinbau, mit eigenwilliger Wellenoptik und Brutalismuselementen – ein schöner Kontrast zur Wikinger-Ästhetik der hohen, alten Kirchen in der Stadt. Fans moderner Gotteshäuser bleiben in der Bahn und fahren zur Västerortskyrkan von Carl Nyren, einen minimalistischen Betonbau. Le Corbusier zählte sie zu den drei wichtigsten Kirchen Europas, neben Notre-Dame und Petersdom.

Zurück in der Stadt ist mal wieder Zeit für einen kleinen Architekturausflug. Wir spazieren zur Technischen Universität zum Fassadengucken und schauen die Architekturfakultät an. Noch ein Stück bergauf zur Engelbrektskyrkan erkennen wir Nationalromantik und nordischen Jugendstil wieder. Etwas weiter liegt die runde Stadsbiblioteket von Gunnar Asplund. Wer noch fit ist, wirft aus der Ferne oder besser aus der Nähe einen Blick auf Norra Tornen, Stockholms höchstes Wohngebäude des Architekturbüros OMA. Nicht weit davon sehen wir das Karolinska Institutet von Wingårdh, unbedingt lohnend ist hier ein Blick in die Aula. Aus der Ferne wirken beide Gebäude spannend, wie ein Baukasten und eine reflektierende Echsenhaut, aus der Nähe erkennen wir den Waschbeton und die spiegelnde Dreiecksstruktur.

Markuskirche in Björkhagen in Stockholm
Die Markuskirche in Björkhagen. © Arcaid Images/Alamy Stock Foto/mauritius images

Noch ein kurzer Abstecher in den Süden von Stockholm? Mit der Metro erreichen wir, leicht außerhalb, eine gefeierte Graffiti-Galerie, die Snösätra Graffiti Wall of Fame. Zurück in der Innenstadt gehen wir am Hafen entlang, schauen über die klassizistischen Fassaden und nehmen entweder ein Boot oder eine Brücke zur Insel Djurgården. Hier gehen wir direkt zum Vasamuseet, dem Museum, das 1981 um das 1628 gesunkene Kriegsschiff „Vasa“ herum gebaut wurde. Gustav Adolf wollte das größte, protzigste und schönste Kriegsschiff aller Zeiten bauen, um den Norwegern eins auszuwischen. Beim Auslaufen wurde es noch im Hafen von einer Böe erfasst, kippte, es sank nach 300 Metern und blieb für Jahrhunderte im Schlamm stecken. Heute können wir die kunstvollen Schnitzereien, die vielen Kanonen und das unglaublich gut konservierte Schiff bestaunen.

Zum Schluss gehen wir irgendwo auf Djungården am Wasser Fish and Chips essen und schlendern danach zur gediegenen Bar des Grand Hotels auf einen letzten Drink.