Das Auktionshaus Mehlis in Plauen ruft im November eine seltene Arbeit des New Yorker Pop-Art-Künstlers Keith Haring auf
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06.11.2024
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Erschienen in
Weltkunst Nr.234
„Pop Art is about liking things.“ Es fällt mir gar nicht schwer, diesem Zitat Andy Warhols zuzustimmen, wenn ich das Werk „Pyramid“ ansehe. Mehr noch, Haring, dessen Mentor Andy Warhol war, machte mit seinen überdeutlichen und fast schon gewaltsam vereinfachten Chiffren und Formen und deren Bedeutung die Kunst zum Allgemeingut. Jeder konnte sie mögen, weil sie greifbar, ausdrücklich und verständlich war. Die in Siebdruck – hier auf goldenem Grund – auf einer eloxierten Aluminiumplatte dargestellten Menschen und Symbole und die damit transportierten Emotionen sind für jeden zugänglich. Obwohl oder gerade weil die Darstellung zweidimensional ist, wirkt sie äußerst dynamisch. Selbst die dreieckige Form wurde mit Bedacht gewählt und soll an die antike Menschheitsgeschichte erinnern.
Haring war bekannt für seine außergewöhnliche Arbeitsweise. Seine Werke schuf er ohne Vorzeichnung, und die schwarzen Konturen zog er stets von oben nach unten, ohne abzusetzen und ohne sie von der Ferne in Augenschein zu nehmen. Davon zeigte sich seinerzeit Claude Picasso, der Sohn Pablo Picassos, in seiner Autobiografie begeistert, der eine Tür in seinem Haus von ihm gestalten ließ. Keith Haring und seine Werke werden in zahlreichen Museen und Ausstellungen weltweit gewürdigt. Seine Ideale sind so auch posthum für die Allgemeinheit zugänglich. Mir jedenfalls gefällt die Idee, so Mauern, Grenzen und Vorurteile abzubauen. Das seltene, uns vorliegende Stück stammt aus einer sächsischen Privatsammlung. Es wurde 1989 von Edition Schellmann in München hergestellt und ist Nr. 19 aus einer Auflage von 30 Stück. Es wird zum Startpreis von 30.000 Euro mit weiteren tollen Highlights in unserer Novemberauktion vom 21. bis 23. November angeboten.