Vor Kriegsbeginn reisten viele Touristen in den Libanon, um die eindrucksvollen Bauwerke der Antike zu besichtigen. Die Unesco will diese nun noch besser vor Angriffen schützen
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19.11.2024
Wegen der israelischen Angriffe im Libanon stellt die UN-Kulturorganisation Unesco mehr als 30 kulturelle Güter in dem Land unter besonderen Schutz. „Wir werden keine Mühen scheuen, um alle nötige Expertise und Unterstützung zur Verfügung zu stellen, um das außergewöhnliche Erbe zu schützen“, teilte Generaldirektorin Audrey Azoulay nach einer außerordentlichen Sitzung zum Konflikt mit.
Mit der Entscheidung stehen vorerst 34 Kulturgüter im Libanon auf einer Unesco-Liste für besonders schützenswerte Güter. Darunter sind Stätten im Raum Baalbek und Tyrus, in deren Nähe Israels Armee in vergangenen Wochen Ziele bombardierte. Ein Angriff auf diese Güter würde nun einen „ernsthaften Verstoß“ gegen die 1954 in Den Haag verabschiedete Konvention zum Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten bedeuten, teilte die Unesco mit. Dies könne auch Grundlage für eine spätere rechtliche Verfolgung sein. Der neue Status ermöglicht auch mehr finanzielle und technische Unterstützung der Unesco.
Im Libanon liegt unter anderem die antike Stadt Baalbek auf etwa 1.000 Metern Höhe, die berühmt ist für besonders eindrucksvolle römischen Ruinen. Die Stadt und Umgebung wie auch die Ruinen der Küstenstadt Tyrus gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. (dpa)