Düsseldorf hat vor allem im Bereich der Moderne und Gegenwartskunst Herausragendes zu bieten.
Tag 2
ShareAm nächsten Morgen geht es zum großen rheinischen Rivalen, in die Landeshauptstadt Düsseldorf, nur rund 40 km entfernt. Vor allem im Bereich der Moderne und der Gegenwartskunst hat man hier Herausragendes zu bieten, und so führt der erste Weg in die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, die sich gleich über drei Häuser verteilt. Das K20 am Grabbeplatz bietet wichtige Werke von Picasso bis Joseph Beuys – von dem einst legendär aus der Düsseldorfer Kunstakademie vertriebenen Charismatiker besitzt die Kunstsammlung NRW allein 80 Werke. Bevor es weitergeht zum Gegenstück, K21, lohnt sich der Besuch der Kunsthalle Düsseldorf, ebenfalls am Grabbeplatz gelegen, wo bis 6. März Sigmar Polke mit neuen Positionen der gegenwart zusammengebracht wird.
Im Ständehaus am malerischen Kaiserteich saß lange Jahre der Düsseldorfer Landtag, heute beherbergt es als K21 die zeitgenössischen Werke der Kunstsammlung NRW. Kunst ab den 1980er-Jahren findet hier seinen musealen Rahmen, aber auch Werke der Generation um Gerhard Richter oder Markus Lüpertz. Unter dem Dach der lichten hohen Räume spannt sich seit vergangenem Jahr die Netzinstallation »In Orbit« des Künstlers Tomás Saraceno.
Im Park des Ständehauses erwartet den Besucher ein vom Kubaner Jorge Pardo gestaltetes extravagantes Museumscafé, die Pardo Bar, eine empfehlenswer te Alternative zum Lunch ist ein Spaziergang ins japanische Viertel. 6500 Japaner leben in Düsseldorf, es ist die größte japanische Community in Deutschland. Rund um die Immermannstraße gibt es zahlreiche japanische Läden und Restaurants, beliebt und köstlich sind etwa das Na Ni Wa oder das Takumi.
Nach dem Mittag geht es auf die Königsallee, Düsseldorfs Pracht und Protzstraße am Stadtgraben. Neben den üblichen Verdächtigen wie Versace oder Louis Vuitton ist hier auch eine Fülle hochkarätiger Kunsthändler zu nden, die einen Besuch zum Schauen und Shoppen wert sind. Das reicht vom Kunst- und Teppichspezialisten Setareh über die Moderne-Händler Ludorff und Schwarzer bis hin zu Dénes Szy mit Jugendstil und Art déco, Paffrath, der Gemälde anbietet, und Ralph Gierhards, dessen Expertise vor allem dem 18. Jahrhundert gilt.
Zwischen Hofgarten und Rhein liegt das Museum Kunstpalast. Es gehört zum expressionistischen Ehrenhof-Ensemble des Architekten Wilhelm Kreis von 1926 und umfasst unter anderem die Gemäldegalerie mit Werken von der Renaissance bis zum Impressionismus. Auch das Glasmuseum Hentrich ist hier beheimatet, eine der größten Sammlungen ihrer Art.
Wer am Wochenende in Düsseldorf ist, fährt zum Abschluss auf die andere Rheinseite ins vornehme Oberkassel, um sich die Julia Stoschek Collection anzuschauen, die samstags und sonntags geöffnet ist. Das Privatmuseum der Sammlerin zeigt zeitgenössische Videokunst, die aktuelle Schau »Hello Boys« legt den Fokus auf feministische Positionen von den Seventies bis heute.