Auktionen / Münzen von der Antike bis Gegenwart bei Künker

Die Kataloge der Sommer­auktionen bei Künker in ­Osnabrück bilden wieder das gesamte Spektrum des Münzensammelns von der Antike bis zur Gegenwart ab. Knapp 3200 Stücke kommen zur Versteigerung – Gesamtschätzung mehr als 7 Mio. Euro. Am ersten Auktionstag kommt im Anschluss an die Antike ein Riesenangebot an russischen Prägungen zum Aufruf, darunter eine komplette Medaillensuite aus den Jahren 1834 bis 1837 (Taxe 150.000 Euro). Die zwanzig prächtigen, in einer zeitgenössischen Holzschatulle verwahrten Silbermedaillen verherrlichen die Rolle, die das Kaiserreich Russland in den Kämpfen gegen das napoleonische Frankreich gespielt hatte. Welche Wertschätzung man bei Künker den Kaufinteressenten aus Russland schenkt, zeigt sich übrigens unter anderem daran, dass Russisch zu den drei Sprachen gehört, in denen der Katalogumschlag beschriftet ist.

Der zweite Auktionstag wird mit Münzen und Medaillen aller Länder aus Mittelalter und Neuzeit wie gewohnt im Mittelpunkt des Interesses stehen. Aus der Vielzahl hoch­attraktiver Stücke sei ein sehr seltener zehnfacher Dukat der Landgrafschaft Hessen-Kassel von 1634 hervorgehoben. Die Reversdarstellung eines Weidenbaumes, der von der Sturmgewalt eines Unwetters niedergedrückt wird, während über ihm am Himmel von Sonnenstrahlen umgeben der Name Jehovas leuchtet, verbildlicht zusammen mit der Legende „Jehova volente humilis levabor“ die Botschaft, dass der Mensch sich aus Not und Bedrückung nur dann erheben kann, wenn er sich dem Willen Gottes fügt (Taxe 200.000 Euro). Mit einer exquisiten Sammlung von Münzen und Medaillen der Stadt Regensburg, bis 1803 Sitz des Immerwährenden Reichstages des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, beginnt der dritte Auktionstag. Abschließend werden deutsche Münzen und Medaillen ab 1871 angeboten, darunter ein bedeutender Posten Reichsgold.

Künker, Osnabrück, 21. bis 23. Juni

Diesen Beitrag finden Sie in der WELTKUNST Nr. 116/Juni 2016

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