Ein Gemälde des Expressionisten Conrad Felixmüller sowie Druckplatten aus dem ersten Jahrgang der Berliner Zeitschrift „Der Sturm“ sind die Highlights des Münchner Auktionshauses.
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18.06.2016
Ein sommerliches Flirren liegt in der Luft. Der Himmel ist mit weißen Wolken in ein zartes Licht getaucht. Eine Frau geht mit ihrem Hund spazieren. Dabei handelt es sich um Londa Felixmüller (1896–1979) mit ihrem Vierbeiner Barry, verewigt im Jahr 1957 von ihrem Ehemann, dem deutschen Expressionisten Conrad Felixmüller (1987–1977). Das Gemälde „Waldrand mit Blick nach Ebersbach – mit Barry und Londa“ ist das Highlight der Sommerauktion bei Scheublein Art & Auktionen. Es ist auf 10.000 Euro geschätzt. Conrad Felixmüller schuf nicht nur viele Bildnisse seiner Frau, er stellte auch seine Familie häufig dar.
Daneben punktet das Münchner Haus mit einer ganz besonderen Offerte: Druckplatten aus dem ersten Jahrgang der legendären Berliner Expressionisten-Zeitschrift „Der Sturm“ (1910–1932), die ganzseitige Federzeichnungen von Oskar Kokoschka reproduzierten. Darunter ist auch das Porträt des Herausgebers Herwarth Walden und das Konterfei des berühmten österreichischen Dichters Karl Kraus. Beide Arbeiten sind auf jeweils 300 Euro taxiert.
Beim Silber sind zwei Otterndorfer Kannen aus dem 18. Jahrhundert von Jonas Wiengreen zur Taxe von 1400 Euro sowie 1800 Euro zu entdecken. Für ein silbernes Hausaltärchen mit Kreuzigungsrelief, das um 1600 entstand, erwartet das Haus 1500 Euro. Es stammt wohl aus der bekannten Goldschmiedewerkstatt von Matthias Wallbaum. Zudem ist es anscheinend mit dem 1965 in der Ausstellung „Kunstschätze aus Münchner Privatbesitz“ im Münchner Stadtmuseum gezeigten Aufsatz eines Hausaltärchens identisch.
Scheublein Art & Auktionen, München, 24. Juni
Diesen Beitrag finden Sie in der WELTKUNST Nr. 116/Juni 2016