In den bevorstehenden Auktionen vom 9. bis 12. November wartet das Auktionshaus Dobiaschofsky mit mehr als 3800 Gemälden, Grafiken und Antiquitäten auf. Eines zahlreicher Highlights: Henri Manguin’s Stillleben „Le plats du fruits“ aus dem Jahre 1938. Der Franzose gilt in seiner Heimat als Star der klassischen Moderne, hierzulande wird er vielfach noch als Geheimtipp gehandelt.
Von
06.11.2016
Henri Manguin war einer der ersten Fauves und ist für seine lichtdurchfluteten Mittelmeerlandschaften, expressiven weiblichen Akte und kunstvoll arrangierten Früchtestillleben bekannt. Werke Manguins befinden sich heute in den Kunstmuseen in Genf und Paris sowie in der Eremitage von Sankt Petersburg. Mit fünfzehn Jahren brach er seine Schulausbildung ab, um sich ganz der Malerei zuzuwenden. 1905 war er bei der legendären Ausstellung der Fauves im Pariser Salon d’Automne dabei. Der umtriebige Kunsthändler Ambroise Vollard erwarb nicht weniger als 150 seiner farbgesättigten Gemälde.
Bei Dobiaschofsky kommt nun eines seiner auf dem Kunstmarkt stets begehrten Stillleben unter den Hammer. „Le plat de fruits“ von 1938 überzeugt durch leuchtende Farben und eine spannungsvolle Komposition, die ihre Herkunft von der Malerei Cézannes und Gauguins nicht verhehlen kann (Taxe 58.000 Franken). Fernand Léger ist mit einer Gouache mit dem Titel „Gaz de France“ vertreten. Sie entstand, als der Künstler 1955 den Auftrag erhielt, für die Zentrale des gleichnamigen Erdgaskonzerns in Alfortville bei Paris ein Keramikwandbild zu gestalten. Der Schätzpreis beträgt 44.000 Franken.
Maxime Maufra begann als Freizeitmaler, bevor er 1890 professioneller Künstler wurde und in die Bretagne zog, wo er auf Paul Gauguin und Paul Sérusier traf. Wie seine Freunde mietete er sich in der legendären Pension Gloanec in Pont Aven ein. Als er aus der Bretagne zurückkehrte, war Maufra im Jahr 1892 der erste Mieter im Atelierhaus Bateau-Lavoir in Paris, dessen bekanntester Bewohner später Pablo Picasso wurde. Auf einer Reise an die Côte d’Azur im Jahre 1912 malte Maufra mehrmals von unterschiedlichen Standpunkten aus die Bucht von La Napoule bei Cannes. Sechs Jahre vor seinem Tod entstand auch die detailreiche Version, die nun für 35.000 Franken zum Aufruf gelangt.
Versehen mit einer Expertise von Kathleen Sutherland, der Witwe des Künstlers, geht das Gemälde „Mountain“ von Graham Sutherland an den Start. Der Künstler, der eigentlich für seine Porträts und religiösen Kompositionen bekannt ist, zeigt hier eine andere Seite: eine abstrahierende Sinfonie in Rottönen (Taxe 65.000 Franken).