Seine Zeitgenossen hatten nie die Gelegenheit, eine Ausstellung der Gemälde von Wilhelm Busch zu sehen. Karl & Faber kann am 11. November eine Sammlung seiner Werke aufrufen.
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03.11.2016
Wilhelm Busch (1832 – 1908) schuf im Lauf seines Lebens an die 1000 Gemälde – ausgestellt hat er sie nie. Im Gegenteil: Die Selbstzweifel an seinen malerischen Fähigkeiten waren so hoch, dass er viele seiner Bilder wieder vernichtete. Aufgrund seiner satirischen Bildergeschichten zählte er dennoch bereits zu Lebzeiten zu den bekannten Persönlichkeiten Deutschlands. 1884 erschien Maler Klecksel, Buschs letzte Bildergeschichte, in der er einerseits den Kunstbetrieb durch den Kakao zieht, aber auch künstlerisches Scheitern thematisiert, was seine Biografen als kritischen Kommentar zu seinem Leben werten. Der Maler Busch scheiterte jedoch an seinen eigenen Maßstäben, nicht an der Qualität seiner Malerei. Davon zeugt eine Privatsammlung mit knapp 50 Werken, die am 11. November bei Karl & Faber in München versteigert wird. Mit 15.000 Euro am höchsten bewertet ist die „Gewitterlandschaft mit Bauernhaus, Kühen und Fluss“ (Öl / Holz, 35 x 47 cm). Hier fing Busch die dramatische Stimmung mit heftigen Pinselhieben gekonnt ein, oder wie der Kunstkenner im Maler Klecksel sagen würde: „Das Kolorit, die Pinselführung / Die Farbentöne, die Gruppierung / Dies Lüster, diese Harmonie / Ein Meisterwerk der Phantasie.“
Wilhelm Busch (1832-1908), Gewitterlandschaft mit Bauernhaus, Kühen und Fluss, Öl/Holz, 35x47cm (Foto: Karl & Faber, München)