Die Niederlande mit den bürgerlich-weltlichen Sujets ihres goldenen Zeitalters bilden einen künstlerisch-geografischen Schwerpunkt der vom 17. bis 19. November stattfindenden Altmeister-Auktion von Lempertz.
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11.11.2016
Zwei Stillleben, eines von Floris van Schooten (Taxe 100.000 bis 120.000 Euro) und eines mit verlockenden Austern und einem schimmernden Weinglas von Cornelisz de Heem (50.000 bis 70.000 Euro), stechen aus einer ohnehin üppigen Offerte heraus.
Die passende Ergänzung findet sich in einem auf 1668 datierten Stillleben mit Blumenvase und Insekten des Blumenmalers Nicolaes Lachtropius (1640–1700). Besondere Aufmerksamkeit dürfte jedoch noch mehr einer der architektonisch detailgenauen und atmosphärisch prägnanten Stadtansichten des 1637 geborenen Jan van der Heyden gelten. In dessen Gemälden sollen Malerkollegen wie Adriaen van de Velde nach Fertigstellung häufig Staffagefiguren hinzugefügt haben. Die freundlich helle „Ansicht einer kleinen Stadt“ hat einen Schätzpreis von 180.000 bis 200.000 Euro.
Das Kunstgewerbe steht nicht zuletzt im Zeichen eines 197 Teile umfassenden Fabergé-Bestecks aus teilweise vergoldetem Silber. Der Schatz trägt die Marke Moskau, stammt aus der Zeit um die Jahrhundertwende und wird auf 75.000 bis 90.000 Euro geschätzt. Auch Fayencen sind im Angebot: Stücke aus der Mitte des 18. Jh. aus Straßburg (Sammlung Dr. Erwin Lukas) sowie Arbeiten des 17. Jh. aus Delft, Hanau und Frankfurt (Taxe 1000 bis 5000 Euro).
Floris van Schooten, „Küchenstillleben“, Lempertz, Köln, Taxe 100.000 bis 120.000 Euro (Foto: Lempertz, Köln)