Auktionen

Marktfrischer Rodin bei Artcurial

Seit 130 Jahren befand sich Rodins „Andromède“ im Besitz der Familie von Auftraggeber Carlos Lynch, jetzt kommt sie auf den Markt

Von Susanne Lux
26.05.2017

Sie galt lange Zeit als verloren: die weiße Marmorskulptur „Andromède“ von Rodin, der vor genau 100 Jahren starb. Das sinnliche Meisterwerk befand sich 130 Jahre in einer aus Chile stammenden Familie: Als eine von fünf Marmorskulpturen des Motivs gelangte sie Ende des 19. Jh. in den Besitz des Diplomaten Carlos Lynch de Morla. Er war mit Rodin befreundet und bat ihn, ein Porträt seiner jungen Ehefrau Luisa anzufertigen. Diese Marmorbüste wurde im Salon National des Beaux-Arts ausgestellt und fand so viel Bewunderung, dass der französische Staat sie erwerben wollte. Carlos Lynch stimmte zu. Aus Dankbarkeit dafür erhielt er von Rodin die „Andromède“. Seine Erben bewahrten die Arbeit über Generationen in der Familie. Nun wurde das Werk aus dem Jahr 1887 von den Artcurial-Experten Stéphane Aubert und Bruno Jaubert in Madrid wiederentdeckt. Es wird in Paris zur Taxe von 800.000 bis 1,2 Mio. Euro versteigert.

Service

Abbildung

Auguste Rodin, „Andromède“, 1887, Marmor (Foto: Artcurial, Paris)

Auktion

Artcurial
Paris
30. Mai

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Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 129/2017

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