Auktionen

Kruzifix von Joseph Beuys

Das ungewöhnliche Kruzifix ist nicht das einzige Werk von Joseph Beuys, das Nagel am 15.Juni aufrufen kann

Von Philipp Ziegler
08.06.2016

Unter den rund 1000 Werken, die bei Nagel in Stuttgart in der Auktion „Moderne und Zeitgenössische Kunst“ zum Aufruf kommen, sticht ein bislang unbekanntes Bronze-Kreuz von Joseph Beuys hervor. Der Vater des heute 85-jährigen Einlieferers hat es seinerzeit bei einem Besuch des Düsseldorfer Ateliers Ewald Matarés, des Lehrers von Beuys an der Düsseldorfer Kunsthochschule, erstanden. Eigentlich wollte der Vater bei seinem Besuch ein Werk von Mataré für seine Sammlung erwerben, doch als dieser ihm dabei in den höchsten Tönen von seinem Schüler vorschwärmte, entschied sich dieser spontan, auch das Bronzekreuz des ihm völlig unbekannten Schülers zu kaufen. Nachdem das 34,5 cm messende Kreuz viele Jahre unbemerkt an der Wand des Vaters gehangen hatte, entdeckte der Einlieferer erst vor wenigen Jahren, dass es sich bei dem nun auf 190.000 Euro geschätzten Kreuz um ein ­Unikat von Beuys aus der Zeit um 1950 handelt.

Neben einem frühen Beuys-Aquarell mit der Darstellung einer winterlichen Straße aus derselben süddeutschen Privatsammlung (Schätzpreis 40.000 Euro) ist ein Highlight eine auf 1939 datierte farbige Fingermalerei von Louis Soutter, für die 40.000 Euro erwartet werden. Auch der dreiteilige Farbmetalldruck „Nachtvogel“ von Rolf Nesch aus dem Jahr 1949 (Taxe 80.000 Euro) ist hervorzuheben. Ein auf 1969 datiertes Blatt von Anselm Kiefer ist überaus günstig auf 9000 Euro taxiert.

Nagel, Stuttgart
Auktion 15.Juni

Dieser Beitrag erschein in WELTKUNST Nr.116/2016

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