Auktionen

Kühling mit alpenländischer Skulptur

Eine Skulptur des Heiligen Sebastian ist ein Höhepunkt der Auktion bei Kühling im Allgäu. Beachtenswert ist auch das Angebot der Möbel.

Von Susanne Lux
04.07.2016

Man rief ihn besonders während des Ausbruchs von Seuchen wie der Pest an: Der heilige Sebastian gilt als Schutzpatron der Brunnen, weil man ihn für das Auslöschen der Seuche in Rom im Jahr 680 verantwortlich machte. Dargestellt wird er mit den Pfeilen in der Brust, mit denen er laut Sage getötet werden sollte. Eine farbig gefasste Darstellung in Lindenholz ist nun beim Auktionshaus Kühling in Kempten zu haben. 

Der junge Sebastian mit lo­ckigem Haar und bekleidet mit einem Lendenschurz trägt die typischen Wunden, allerdings ohne Pfeile, und steht an einen Baumstamm gelehnt. Die Skulptur, die 230 cm misst, stammt aus dem alpenländischen Raum um 1600. Das Haus erwartet dafür mindestens 4000 Euro. Ein Blick lohnt sich auch in den Bereich der Möbel. Hier ist bereits für 400 Euro ein grün gepolstertes Biedermeiersofa zu erstehen. Die Rückenlehne des Sitzmöbels in Kirschbaum, teilweise ebonisiert, ist mit Zierversprossung gefertigt.

Eine Besonderheit stellt ein weiß gefasster Schrank aus Nadelholz aus der Rokokozeit in den Maßen 223 x 173 x 70 cm dar. Er ist mit einer geschnitzten, vergoldeten Rocaille-Kartusche mit Initialen verziert (Limit 1900 Euro). Daneben stellen auch die Gemälde wieder einen großen Teil des Angebots. Sie reichen von einer „Ideallandschaft mit rastender Viehhirtin und Tieren am Fluss“ (Limit 3000 Euro) in Öl von Johann Franciscus Ermels aus dem Jahr 1670 bis zu regionalen Motiven wie Josef Madleners „Schäfer mit Wagen und Schafherde in weiter Allgäuer Landschaft“ aus dem Jahr 1956 (Limit 5000 Euro). 

Allgäuer Auktionshaus Kühling, Kempten,
Auktion 7. bis 9. Juli

Diesen Beitrag finden Sie in WELTKUNST Nr.117/2016

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