Bei Koller in Zürich stehen vom 19. bis 24. September eine italienische Szene mit Amor und Venus aus der Renaissance von Paolo Schiavo sowie Bilder aus der großen Zeit der Frankfurter Stilllebenmalerei zur Auktion
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15.09.2016
Seitlich ausgestreckt, den Arm auf Kissen gestützt liegt sie da: die Venus, die gemeinsam mit einem geflügelten Amor eine Kette aus Rosen hält. Die Tafel, die Paolo Badaloni, genannt Paolo Schiavo, zu Beginn der Renaissance um 1440 bis 1445 schuf, war ursprünglich die Innenseite einer Hochzeitstruhe, einem Cassone. Die Braut brachte darin ihre persönlichen Dinge mit ins Eheleben. Die Tafel, die sich im Besitz des J. Paul Getty Museums in Los Angeles befand, ist nun nach langer Zeit in Privatbesitz wieder auf dem Markt zu haben. Koller in Zürich bietet das außergewöhnliche Werk mit einer Taxe von 250.000 bis 350.000 Franken an.
Des Weiteren wartet das Haus aber auch mit meisterhaften Stillleben auf. Darunter ist Georg Flegels Ölgemälde „Stillleben mit Erdbeeren, Walnüssen, Brot, Butter und Wein“ (Taxe 150.000 bis 250.000 Franken). Flegels Werke, die sich durch Detailgenauigkeit auszeichnen, zeigen stets einen kleinen Ausschnitt eines Blickfelds. Der Künstler ist einer der bedeutendsten deutschen Stillleben-Maler der ersten Hälfte des 17. Jh. Eine Rarität unter den Möbeln ist das Louis-Philippe-Pianino „Aux Sphinges Ailees“ mit Boulle-Marketerie, das Baron James de Rothschild 1836 für seinen Stadtpalast an der Rue Laffitte kaufte. Das Instrument mit vertikaler Saitenstellung und zwei Saiten pro Taste entstand in der königlichen Klavierwerkstatt von Ignace Pleyel. Das Gehäuse wurde vom Ebenisten Alexandre L. Bellangé und dem Bildhauer Jean-Jacques Feuchère geschaffen. Einem Musikliebhaber sollte das Pianino 150.000 bis 250.000 Euro wert sein
Koller, Zürich