Auktionen / Ein Schiff voller Schätze bei Van Ham

Höhepunkt bei der Altmeister-Auktion von Van Ham ist ein mittelalterliches Tafelbild aus dem Umkreis des sogenannten Hausbuchmeisters. Der aus dem Schwäbischen stammende Meister schuf seine Hauptwerke um 1500 vermutlich am Mittelrhein in der Gegend von Mainz. Die andächtige Verkündigungsszene, die auf 200.000 Euro geschätzt wird, weist in vielen Details – vom Interieur über den Engel bis zur Figur der Maria – Ähnlichkeiten mit anderen Arbeiten des Künstlers auf.
Zwei niederländische Arbeiten wurden aus einer rheinischen Privatsammlung einge­liefert. Eine felsige, von bäuerlichen Staffagefiguren belebte Landschaft mit der Szene eines Gottesdienstes in einer Grotte ist eine Gemeinschaftsarbeit von Joos de Momper und Jan Brueghel d. Ä. (Taxe 50.000 bis 60.000 Euro). Die Meisterschaft einer Spätphase beweist ein Seestück von Willem van der Velde d. J. (1633–1703). Vor dem wild bewegten Farbenspiel des Himmels schickt van de ­Velde ein Segelschiff als Beispiel menschlicher Kunstfertigkeit in einen Kampf mit der Natur. Die Taxe für das Bild, das malerische wie symbolische Qua­litäten vereint, beläuft sich auf 60.000 bis 80.000 Euro.
Unter den Werken des 19. Jahrhunderts zeigt ein ­offenbar sehr spätes Selbstporträt des Symbolisten Giovanni Segantini (Taxe 30.000 bis 40.000 Euro) einen schon dem Tod geweihten Künstler. Auf 140.000 bis 160.000 Euro geschätzt ist die Ansicht eines Pferdemarktes von Franz ­Roubaud. Des Weiteren bietet Van Ham Sammlern Schmuck, Uhren und Kunst­gewerbe.

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