Moderne und zeitgenössische Kunst kommt am 6. und 7. Dezember bei Karl und Faber in München zum Aufruf. Einen Blick auf die Höhepunkte wirft unsere Autorin Susanne Lux.
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02.12.2016
Er wäre heute bereits 125 Jahre alt. Dennoch wirken die Bilder von Alfons Walde noch aktuell. Seine Motive können damals wie heute die Werbeplakate für Skiorte zieren. Einziger Unterschied: Alfons Walde, der mit seinen Bildern für Kitzbühel und den Skitourismus warb, bildete die damalige idyllische Schneewelt ab, zu Zeiten, als sich der Skisport noch in den Startlöchern befand. Heute entsprechen die verlassenen Pisten eher einer Traumvorstellung. Die pastos aufgetragenen Farbschattierungen des Schnees und die Leuchtkraft der Farben machen seine Werke zu einzigartigen Bergdarstellungen. Das Auktionshaus Karl & Faber hat nun in seiner Moderne-Auktion ein ganz besonderes Werk des Österreichers im Angebot: Waldes Gemälde »Der Aufstieg« vom Ende der 1920er-Jahre war das offizielle Plakat des Tiroler Landesverkehrsamtes 1932. Die Variante mit zwei Skifahrern im Vordergrund und vier weiteren, die als Schemen in einiger Entfernung erkennbar sind, wurde zum Sinnbild des Tiroler Wintertourismus. Bei der auf 500.000 bis 600.000 Euro taxierten Arbeit handelt es sich um das teuerste Los. Daneben glänzt das Haus mit Arbeiten von Emil Nolde, Georg Schrimpf und Jean Metzinger.
Bei den Zeitgenossen sticht neben einem Acrylbild von Gotthard Graubner von 1990 bis 1996, »Ohne Titel (Farbraumkörper)« zur Taxe von 130.000 bis 180.000 Euro, ein Werk von Günter Fruhtrunk, dem Meister des Abstrakten, hervor: »2 Rot : 1 Rot« stammt aus dem Jahr 1970 und soll 45.000 bis 50.000 Euro einbringen. Schwarze, graue, blaue, grüne und rote Linien sind hier zu einer Komposition vereint.
Karl & Faber, München, 6./7. Dezember