Auktionen

Münzen zum Reformationsjubiläum

Zum 500. Reformationsjubiläum offeriert das Auktionshaus Künker unter anderem ein kursächsisches Dukatenstück, das 1617 zum 100. Jahrestag des Thesenanschlags geprägt wurde

Von Hartmut Kreutzer
31.01.2017

Passend zum diesjährigen 500. Reformationsjubiläum offeriert das Auktionshaus Künker in seiner Auktion Nr. 285 ein sehr seltenes kursächsisches Goldstück im Wert von etwa sechs Dukaten, das 1617 mit den Stempeln eines Halbtalers aus Anlass der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag geprägt wurde (Taxe 7500 Euro). Auf dem großformatigen, 22,53 Gramm schweren Goldstück sieht man im Kurornat, das Kurschwert geschultert, die Hüftbilder des damals regierenden Kurfürsten von Sachsen Johann Georg I. (1611–1656) und des Kurfürsten Friedrich III., genannt „Der Weise“ (1486–1525). Ohne dessen entschiedenes Eintreten für Luther gäbe es heute keine evangelische Kirche und kein „Lutherjahr 2017“.

Die Tradition, den Tag des 31. Oktober als Datum des Beginns der Reformation alljährlich feierlich zu begehen, beruht auf einem 1617 gefassten Beschluss der in der „Protestantischen Union“ zusammengeschlossenen evangelischen Landesfürsten. Man wollte damit die Einheit der „evangelischen Sache“ gegenüber den Widersachern der Reformation demonstrieren. Die Anregung kam vom pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. Seine Wahl zum König von Böhmen löste ein Jahr später den Dreißigjährigen Krieg aus, mit dessen Ende die Spaltung der Kirche in zwei Konfessionen besiegelt wurde. 

In der mehr als 700 Münzen und Medaillen umfassenden Auktion findet sich das Bild Friedrichs des Weisen auch auf Großsilbermünzen aus seiner Regierungszeit, darunter ein doppelter Guldengroschen von 1522, wohl ein Unikat (Taxe 25.000 Euro), mit dem Wahlspruch des Kurfürsten, „des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“, der als frühes Bekenntnis zur lutherischen Lehre gewertet wird.

Service

Abbildung ganz oben:

Goldstück, Kursachsen, 1617 geprägt, 6 Dukaten, recto (Foto: Künker, Berlin)

Auktion:

Auktionshaus Künker
Berlin
Auktion 2. Februar

Dieser Beitrag erschien in:

WELTKUNST Nr. 125/2017

Zur Startseite