Auktionen

Schmuckstücke bei Neumeister

Am 28. März ruft Neumeister in München kostbare Schmuckstücke auf, am Folgetag gibt es Perlen der Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts

Von Frank Maier-Solgk
23.03.2017

Sie war ihrer Schönheit wegen berühmt, beliebt für ihre Ungezwungenheit und wurde oft und gerne in großer Vielfalt porträtiert: die preußische Königin Louise. Ein selten privat wirkendes Porträt, ein Hüftbild, luftig gekleidet, mit einem Shawl um den Hals und einer Art Turban (Taxe 18.000 bis 20.000 Euro) stammt von dem Hofmaler Wilhelm Böttner, der nach Studienjahren in Paris und Rom in Kassel zu den anerkanntesten Porträtisten des Klassizismus avancierte. Das Bild ist eines von mehreren qualitativ hochwertigen Losen, die Neumeister in seiner Frühjahrsauktion
alter Kunst anbieten kann.

Nicht fehlen darf hierbei die Münchner Ikone Spitzweg, von dem in München diesmal 14 Lose aufgerufen werden: Zwölf Bleistiftzeichnungen (zwischen 500 und 1700 Euro), eine Ölstudie und ein spätes, ungewöhnlich locker gemaltes Ölbild „Einsiedelei in Bergschlucht mit Katze“ (Taxe 48.000 bis 55.000 Euro). Im Vergleich hierzu geradezu ein Paradefall biedermeierscher Erzähllust ist hingegen Winfried Bürkels Wirtshaus im Gebirge (Taxe 20.000 bis 25.000 Euro).

Beim Kunsthandwerk wetteifern eine Auswahl kostbarer Kleinmöbel des 18. Jahrhunderts um die Aufmerksamkeit. Eine aus Italien stammende Kommode mit Messingeinlagen und ein kleiner Tisch mit schönen, farbigen Meißen-Plaketten aus Sachsen liegen mit der Taxe von jeweils 18.000 bis 22.000 Euro an der Spitze. Fast in der gleichen Preisregion rangiert ein bekanntes Kleinmöbel der Jahrhundertwende von Adolf Loos: die Hängelampe Dode­kaeder, deren zwölf gläserne Fünfeckflächen durch Messingrahmen zusammengehalten werden (Taxe 16.000 bis 18.000 Euro). Wer es prachtvoller liebt, der dürfte bei einem mit Edelsteinen besetzten Prunkelefanten aus Elfenbein (Taxe 12.000 bis 15.000 Euro) auf seine Kosten kommen, der aus dem Besitz von Maria Callas stammt. 

Service

Abbildung

Heinrich Bürkel (1802-1869), Wirtshaus im Gebirge, Öl/Lwd., 44,3×58,2cm (Foto: Neumeister, München)

Auktion

Neumeister, München
28. und 29. März

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Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 126/2017

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