Scheublein kann am 30. Juni mit Werken von Alten Meistern und aus der Moderne aufbieten
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28.06.2017
Im 17. Jahrhundert konnte eine Landschaft besonders wertsteigernd verkauft werden, wenn sie kunstvoll mit Menschen belebt war. Robert Griffier (um 1675 – nach 1727) war darin ein großer Meister. Er fügte sogar in Bilder von Jacob van Ruisdael nach Philips Wouwerman kopierte Staffagefiguren und Pferde so perfekt ein, dass sie für Originale dieses Künstlers angesehen – und gekauft wurden. Eine damals durchaus gängige Praxis im Auktionshandel, wie Griffiers Biograf Johan van Gool in der Vita des gefragten Malers, dessen Werke in der Londoner Tate vertreten sind, dokumentierte. Eine reich staffierte Winterlandschaft des in England und in den Niederlanden tätigen Künstlers ist Toplos der Versteigerung bei Scheublein Art & Auktionen in München. Das 42 x 54 cm große Ölbild auf Kupfer ist mit 28.000 Euro taxiert.
Als Highlight bei den Gemälden aus dem 19. und 20. Jahrhundert gilt die kleinformatige Ölskizze „Dame mit Hut und Hund vor Landschaft“ von Max Slevogt (1868–1932), die auf 8000 Euro taxiert ist. Die kleinformatige Landschaft in Öl auf Karton in den Maßen 20 x 37 cm des deutschen Impressionisten ist auf der Rückseite mit „Pfalz“ bezeichnet und entstand um 1900. Außerdem gibt es noch eine Sammlung von mechanischen Musikautomaten sowie musikalischen Spielzeugen zu entdecken, darunter Schweizer Walzenspieluhren (Taxen 300 bis 1200 Euro) sowie Grammofone (Taxen 200 Euro) und Drehorgeln (Taxen 150 bis 300 Euro). Eyecatcher ist der Puppenautomat in Gestalt eines Afrikaners: Er gießt sich zu Spieluhrklängen eine Tasse Kaffee ein und führt diese zum Mund (Taxe 3000 Euro).
Max Slevogt, „Dame mit Hut und Hund vor Landschaft“, um 1900,
Öl/Karton, 20 x 37 cm, Scheublein, München (Foto: www.lenzmayer.de)