Auktionen

Sammlung Olbricht: Malerei und Mineralien

Nach der Schließung des me Collectors Room trennt sich Thomas Olbricht nun von einem Teil seiner Sammlung. Ende September kommen bei Van Ham in Köln Gegenwartskunst, klassische Moderne und Wunderkammerobjekte zum Aufruf

Von Christiane Meixner
18.08.2020

Es ist ein Experiment, das Markus Eisenbeis, Geschäftsführer des Kölner Auktionshauses Van Ham, mit einigem Aufwand vorbereitet. Denn die Sammlung Olbricht, die bei Van Ham in Teilen zum Aufruf kommt – die rund 500 annoncierten Lose machen knapp ein Viertel der Kollektion aus –, enthält nicht nur zeitgenössische Kunst. Auch wenn Namen wie George Condo, Jorinde Voigt, Cindy Sherman, Daniel Richter, Alicja Kwade, Jonas Burgert oder John M. Armleder viele Bieter locken werden. Thomas Olbricht, der universale Supersammler aus dem Ruhrgebiet, ist ebenso für seine Wunderkammer berühmt. Und wie es sich für ein Kabinett der Kuriositäten nach historischem Vorbild gehört, findet sich hier alles, was die Menschen schon seit der Renaissance fasziniert: Fossilien, Schädel, Tier- und Pflanzenpräparate, wissenschaftliche Instrumente und Objekte aus Gold, Glas oder Elfenbein.

Thomas Olbricht Portrait
Thomas Olbricht (© me Collectors Room Berlin, Stiftung Olbricht, Photo Jana Ebert)

Nicht alles ist auf dem Kunstmarkt präsent. Dennoch setzt Eisenbeis auf die „Objektmagie“ und ebenso den Fakt, dass sämtliche Lose aus Olbrichts Sammlung stammen, der zehn Jahre lang das Privatmuseum Me Collectors Room in Berlin unterhalten hat. Ob seine Faszination für menschliche Modelle aus Wachs oder lebensgroße Pilzimitate auf andere abzufärben vermag, wird aber erst die Versteigerung zeigen.

Wunderkammer von Thomas Olbricht
Teile aus der Wunderkammer der Olbricht Collection werden am 26. September bei Van Ham in Köln versteigert (© Van Ham, Köln)

Ein gutes Argument könnten die Preise der Objekte sein. Für Eisenbeis bewegen sie sich „in einer ganz anderen Welt als die der zeitgenössischen Kunst“ und sind deshalb vergleichsweise günstig taxiert. Während Gemälde und Skulpturen zu Preisen bis 180.000 Euro aufgerufen werden, kosten die reizvollen, vor über 400 Millionen Jahren versteinerten Seelilien einen Bruchteil davon. Zum anderen habe Olbricht mit einem „sehr guten Auge und profunden Wissen“ stets das Außergewöhnliche, Seltene erworben. Was dafür spricht, dass sich auch Experten für Disziplinen wie Mineralien oder Fossilien unter die Bieter mischen werden.

Kirchner Zwei weibliche Akte Sammlung Olbricht
Ernst Ludwig Kirchners „Zwei weibliche Akte“ (1908) wurde für die Auktion am 26. September auf 60.000 bis 80.000 Euro taxiert (© Van Ham, Köln)

Service

AUKTION

„From a Universal Collector – The Olbricht Collection“

Van Ham, Köln

26. September 2020

Zur Startseite