Christie’s in New York ruft im Mai bei seinem Evening Sale ein Meisterwerk von Henri Rousseau zur Taxe von 20 bis 30 Millionen Dollar auf
ShareVon allen Außenseitern und Autodidakten, von allen Naiven, Gehandicapten und Marginalisierten der Malerei war Henri Rousseau wohl der am besten integrierte. Entdeckt durch den Schriftsteller Alfred Jarry, lernte er Gauguin und Picasso kennen, Robert Delaunay und Paul Signac. Heute hat der einst früh pensionerte Zöllner einen festen Platz in der Kunstgeschichte der Moderne. Und so ruft Christie’s in New York im Mai bei seinem Evening Sale ein Gemälde von Rousseau zur stolzen Taxe von 20 bis 30 Millionen Dollar auf. „Les Flamants“ entstand 1910, dem Jahr von Rousseaus Tod, und gehört zu seiner berühmten Serie von Dschungelbildern. Das Werk stammt aus dem Nachlass von Payne Whitney Middleton, in deren Familienbesitz es seit 1949 war. Es zeigt die wilde Natur von ihrer sanften, bezaubernden Seite, in den berückend schönen Blütenfarben der Wasserpflanzen, den still verharrenden Flamingos am Ufer, die dem Werk seinen Namen geben, den gleichmäßig lichten Palmen im Hintergrund und den klitzekleinen Fischern, von deren Speeren keine Gewalt ausgeht. Henri Rousseau hat Frankreich nie verlassen. Seine fernen, exotischen Landschaften sind erträumt. Und wir träumen mit ihnen.
Übrigens: Die 20/21 Century Sales von Christie’s New York finden vom 11. bis 18. Mai statt.