Einst gestohlen und dann in einer Tüte gefunden: Ein Gemälde von Tizian kommt im Juli bei Christie’s für 25 Millionen Pfund zum Aufruf
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05.04.2024
Einst gestohlen und Jahre später in einer Plastiktüte gefunden, soll ein Gemälde von Tizian mehrere Millionen Pfund bei einer Versteigerung einbringen. Das Auktionshaus Christie’s in London schätzt den Wert von „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ auf bis zu 25 Millionen Pfund (rund 29 Millionen Euro). Das Bild aus dem 16. Jahrhundert zeigt Maria mit Jesus, während Josef zuschaut.
„Es war im Besitz von Herzögen, Erzherzögen und Kaisern des Heiligen Römischen Reiches, wurde von Napoleon geplündert und Ende des 20. Jahrhunderts gestohlen“, teilte Christie’s am Donnerstag mit. Die Versteigerung ist am 2. Juli im Rahmen der Auktion „Old Masters Part I“ geplant.
Das Werk hat eine bewegte Vergangenheit. Nachdem es mehrere österreichische Herrscher, darunter Kaiser Joseph II., als Eigentümer hatte, kam es ins Belvedere Museum Wien. Dort beschlagnahmten 1809 französische Truppen das Bild.
Später erwarb es der britische Kunsthändler Hugh Andrew Johnstone Munro von Novar, bevor es 1878 bei einer Christie’s-Auktion vom Diplomaten John Thynne, dem Marquess von Bath, erworben wurde. 1995 wurde es aus dem Familiensitz Longleat in Westengland gestohlen und sieben Jahre später wiedergefunden, nachdem 100.000 Pfund Belohnung ausgesetzt worden waren. Der aktuelle Marquess von Bath, Ceawlin Thynn, lässt das Bild nun versteigern.
„Dies ist das wichtigste Werk Tizians, das seit mehr als einer Generation auf den Auktionsmarkt kommt, und eines der wenigen Meisterwerke des Künstlers, die sich noch in Privatbesitz befinden“, sagte Christie’s-Experte Andrew Fletcher der Mitteilung zufolge. Das Bild sei ein herausragendes Beispiel für den bahnbrechenden Ansatz des Künstlers sowohl bei der Verwendung von Farbe als auch bei der Darstellung der menschlichen Form in der natürlichen Welt. (dpa)