Berlin

Sammlungen erwerben Skizzenbuch von Caspar David Friedrich

Für gut 1,8 Millionen Euro wird ein seltenes Skizzenbuch von Caspar David Friedrich versteigert. Doch die Bewertung als national wertvolles Kulturgut verhindert den Export. Freuen können sich Museen

Von WELTKUNST News
11.07.2024

Nach Auseinandersetzungen um eine millionenschwere Auktion kommt ein seltenes Skizzenbuch des Romantik-Malers Caspar David Friedrich (1774-1840) nun in öffentliche Sammlungen. Die Klassik Stiftung Weimar, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz haben mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung sowie weiterer Förderer eines der nur sechs erhaltenen Skizzenbücher Friedrichs erworben. Das Büchlein soll am Freitag in Berlin präsentiert werden.

Das „Karlsruher Skizzenbuch“ war im vergangenen Jahr im Berliner Auktionshaus Grisebach für insgesamt gut 1,8 Millionen Euro versteigert worden. Der Wert des „Karlsruher Skizzenbuchs“ war zuvor auf bis zu 1,5 Millionen Euro geschätzt worden. Der Auktionspreis lag bei 1,45 Millionen Euro, der Bruttopreis mit Aufgeld für das Auktionshaus betrug dann 1,819 Millionen Euro. 

Ausfuhrverbot als Kulturgut

Kurz vor der Versteigerung war bekanntgeworden, das Skizzenbuch solle als Kulturgut geschützt werden. Die Berliner Kulturverwaltung leitete ein Verfahren ein, damit das „Karlsruher Skizzenbuch“ in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes eingetragen wird. Damit bestand ein Ausfuhrverbot zum nicht genannten Käufer.

Das Büchlein gehörte mehr als 200 Jahre einer Familie in Karlsruhe. Den Angaben zufolge handelt es sich um das letzte bekannte, bis heute in Privatbesitz befindliche gebundene Exemplar eines Skizzenbuchs des Künstlers. Nur sechs von insgesamt wohl 20 dieser Büchlein sind erhalten. Vier davon – teils unvollständig gebunden – bewahrt das Nationalmuseum in Oslo auf, ein weiteres das Kupferstichkabinett in Dresden.

Skizzenbuch im Reisemantel

Das Skizzenbuch hatte der in Greifswald geborene Friedrich zwischen Mitte April und Anfang Juni 1804 immer wieder in die Taschen seines Reisemantels gesteckt. Die Zeichnungen entstanden in Dresden. Zu sehen sind unter anderem feine Bleistiftzeichnungen von Bäumen, Ästen und Baumstämmen. Mehrere Motive hatte der Künstler in Hauptwerke übernommen, zum Beispiel die Skizze einer Eiche in sein Frühwerk „Hünengrab im Schnee“. (dpa)

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