Selbstfahrende Autos, Roboter und David Cronenbergs Kultfilm „Crash“: Die chinesische Künstlerin Cao Fei gab auf der Art Basel einen Vorgeschmack auf ihr BMW Art Car
Von
23.06.2016
Einen Führerschein hat die chinesische Künstlerin Cao Fei nie gemacht, als Wahl-Pekingerin braucht sie aber auch kein eigenes Auto, denn am liebsten erkundet sie die Stadt zu Fuß. Umso spannender ist es, dass sie im Rahmen des „BMW Art Car Projekts“ ein Modell für die Rennstrecke gestaltet, das 2017 präsentiert wird. Die 38-Jährige tritt damit als jüngste Teilnehmerin das Erbe von Künstlern wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Jenny Holzer an, die im Rahmen der Aktion, die 1975 ins Leben gerufen wurde, ebenfalls Fahrzeuge in Kunstwerke verwandelten. Bekannt wurde Cao Fei mit Multimedia-Installationen zur Internetplattform „Second Life“, in denen sie künstliche Städte schuf und ihren Avatar China Tracy auf Partnersuche schickte.
Vergangene Woche gab sie auf der Art Basel einen Vorgeschmack darauf, was im kommenden Sommer zu sehen sein wird: „Meine Absicht ist es, das Themenfeld ‚Auto‘ zu erweitern und mich dabei neuen Ausdrucksformen zu widmen. Ich beziehe das nicht nur auf mich als Künstlerin, sondern auf die gesamte Öffentlichkeit.“ Sie wird sich dem Fahrzeug als Objekt auf abstrakte und popkulturelle Art nähern: Filme wie David Cronenbergs „Crash“ und Arbeiten von Videokünstler Matthew Barney spielen dabei ebenso eine Rolle wie utopische Zukunftsvorstellungen.
„Ein wichtiges Thema des 21. Jahrhunderts ist die Tatsache, dass wir praktisch ein „Niemandsland“ betreten – ein Leben geprägt von autonom fahrenden Autos und Flugzeugen sowie virtueller Realität,“ erklärte sie im Gespräch. Bei Besuchen der BMW Werke in Shenyang, Tiexi und München interessierte sie sich daher vor allem für den Einsatz und die Unabhängigkeit von Robotern bei der Fahrzeugproduktion. Während Designer dort an der Zukunft des Automobils bauen, wird Cao Fei ihre Vision schon im nächsten Jahr Wirklichkeit werden lassen.