Gemälde, Filme, Prints und das fotografische Werk in einer großen David Hockney-Retrospektive. Weitere Highlights in unserer Monatsvorschau
Von
31.01.2017
David Hockney
Tate Britain,
London,
9. Februar bis 29. Mai
Seine Bilder von jungen Männern an Swimmingpools im Kalifornien der Sechziger- und Siebzigerjahre halten ein Lebensgefühl fest, das paradigmatisch für den Hedonismus und die sexuelle Revolution stehen. Nicht nur deshalb ist der bald 80-jährige Hockney der bedeutendste lebende britische Künstler. Faszinierend ist seine Fähigkeit, stets neue künstlerische Wege zu gehen, sogar mit dem iPad hat er schon gemalt. So sind in der großen Retrospektive neben Gemälden aus mehr als einem halben Jahrhundert, darunter ganz neue, noch nie gezeigte, auch Filme, Prints und das fotografische Werk zu sehen. Hockneys jüngster Auftrag kommt einem Ritterschlag gleich: die Gestaltung eines Fensters zu Ehren der Queen in Westminster Abbey.
100 Jahre de Stijl
Gemeentemuseum,
Den Haag,
11. Februar bis 21. Mai
Gemeinsam gründeten sie 1917 die Gruppe und Zeitschrift De Stijl. Doch während Bart van der Leck außerhalb der Niederlande eher unbekannt blieb, zog Piet Mondrian in den Olymp der klassischen Moderne ein. In der ersten von drei Ausstellungen zum De-Stijl-Jubiläum im Gemeentemuseum stehen nun die beiden Freunde im Mittelpunkt, die sich der Reduktion auf Rot, Gelb und Blau verschrieben, um eine „neue Kunst“ zu erfinden. Meisterwerke aus dem umfangreichen Bestand des Museums, ergänzt um Leihgaben des MoMA und Guggenheim New York, vermitteln das Bild einer Kunstrevolution, die bis heute nachwirkt.
1917
Eremitage Amsterdam,
4. Februar bis 17. September
Einen Blick auf Russland am Vorabend der Revolution vor hundert Jahren und die tragische Rolle der Zarenfamilie gewähren Leihgaben aus bedeutenden St. Petersburger Museen. Darunter Herrscherporträts, Fotos der Demonstrationen vor dem Winterpalast oder Spielzeug und Zeichnungen der fünf Romanov-Kinder.
Abbildung ganz oben: Ilja Repin, Porträt des Zaren Nikolaus II., Öl/Lwd., 1895 (Foto: State Hermitage Museum, St Petersburg)
Modersohn-Becker
Bucerius Kunst Forum,
Hamburg,
4. Februar bis 1. Mai
Zärtlich legen sich die Freundinnen die Arme um die Schultern, vorsichtig und halb verdeckt von ihrer Gefährtin schaut die Kleine den Betrachter an. Paula Modersohn-Beckers Bildnis der „Zwei Mädchen“ von 1906 (u.) ist beispielhaft für die Reduktion und rätselhafte Ruhe, die ihre Porträts, Stillleben und Landschaften ausstrahlen. Rund 80 Werke geben einen Überblick ihres kurzen wie intensiven Schaffens.
Otto Freundlich
Museum Ludwig, Köln,
18. Februar bis 14. Mai
Für das Plakat der Ausstellung „Entartete Kunst“ 1937 missbrauchte man seine Skulptur „Großer Kopf“, viele seiner Werke sind seither verschollen. Eine Retrospektive würdigt die farbintensiven Mosaike, abstrakten Gemälde und Plastiken des im KZ ermordeten und fast vergessenen Künstlers.
Osiris
Museum Rietberg,
Zürich,
10. Februar bis 16. Juli
Auf dem Meeresgrund vor der Küste Ägyptens liegen die antiken Städte Heraklion und Kanopus – mit all ihren Zeugnissen einer im 8. Jahrhundert n. Chr versunkenen Kultur. Archäologische Expeditionen unter Wasser brachten in den vergangenen zehn Jahren erste Schätze ans Tageslicht, die nach Stationen in Paris und London nun in Zürich zu sehen sind. Gemeinsam mit Leihgaben aus den staatlichen Museen in Kairo und Alexandria, wie der Statue der Göttin Thoëris, erzählen sie vom Kult um Osiris, den Gott des Jenseits, der bis in die griechisch-römische Epoche fortbestand.
Die gesamte Jahresvorschau mit allen wichtigen Ausstellungen und Terminen für 2017 finden Sie in WELTKUNST Nr. 124/2017