Als ihre musikalische Karriere abhob begann Nelly Furtado Kunst zu kaufen. Welche Künstler den Popstar begeistern und welchen Einfluss die Kunst der Ureinwohner ihrer kanadischen Heimat darauf hat, verriet sie der WELTKUNST.
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26.05.2017
Ich lebe in Victoria, British Columbia, dort bin ich auch aufgewachsen. Schon als junges Mädchen habe ich mich für die Kultur der kanadischen Ureinwohner begeistert, mich mit ihrer Mythologie und Kunst beschäftigt. In zahlreichen Ateliers in Victoria und im Royal British Columbia Museum sind viele dieser Skulpturen der kanadischen Ureinwohner ausgestellt – wunderschöne Werke, für die die Künstler meist natürliches Material wie Zedernholz oder Glas benutzen. Die energetische Kraft dieser Werke hat mich sehr beeindruckt. Vielleicht hat auch die Tatsache, dass ich als Tochter portugiesischer Einwanderer in Kanada geboren wurde und mich damit in gewisser Weise als Gast fühlte, mich für die Kunst der Ureinwohner sensibilisiert. Jedenfalls habe ich gleich zu Beginn meiner Karriere, als ich zum ersten Mal genug Geld verdiente, beschlossen, mir eines dieser Werke zu kaufen.
Geschaffen hat es Susan Point, eine Künstlerin aus British Columbia. Es handelt sich um ein sehr großes, handgeschnitztes Werk aus Zedernholz und zeigt zwei Raben, die zärtlich den Mond halten. Der Rabe ist nicht nur in den Wäldern hier heimisch, er ist auch ein wichtiges Symbol in der Mythologie der Ureinwohner. Mit ihm beginnt die Schöpfungsgeschichte. Ich liebe dieses Werk bis heute, es ist wunderschön und ziert seit Jahren mein Wohnzimmer.
Meine Eltern haben als Zimmermädchen und Steinmetz gearbeitet, bei uns zu Hause gab es keine Kunst an den Wänden. Aber mein älterer Bruder war schon früh Fan der TV-Sendung „The Joy of Painting“ und ist ein sehr talentierter Maler geworden.
Bis heute habe ich eine enge Beziehung zur Kunst, sie inspiriert mich als Musikerin. Auch für das Artwork meiner Alben arbeite ich häufig mit Künstlern zusammen.
Nelly Furtado hat Ende März ihr neues Album „The Ride“ veröffentlicht. „Ravens and Moon“ ist bis 28. Mai in der Ausstellung „Spindle Whorl“ in der Vancouver Art Gallery zu sehen.