Eine Schau der japanischen Designerin Rei Kawakubo im Metropolitan Museum of Art in New York und eine Retrospektive der österreichischen Malerin Maria Lassnig in der Albertina Wien. Weitere Highlights in unserer Monatsvorschau.
Von
01.05.2017
Rei Kawakubo
The Metropolitan Museum of Art, New York,
4. Mai bis 4. September
Die japanische Super-Designerin hat in den Siebzigerjahren vieles vorweggenommen: Sie brach mit der traditionellen Frauenrolle ihres Landes, entwarf minimalistische Mode und präsentierte diese in Tokio in einem weiß gekachelten Flagship-Store. Grund genug für das Metropolitan Museum, der 1942 Geborenen eine Schau zu widmen. Die Kostümabteilung rekapituliert den Erfolg von Kawakubos Label Comme des Garçons anhand von 120 Entwürfen, angefangen mit Kleidern der ersten skandalumwitterten Fashionshow in Paris 1981, als Kritiker ihre Entwürfe als „Hiroshima-Chic“ beschimpften, bis hin zur Frühjahrskollektion 2016 (o.).
Luther und die Avantgarde
Altes Gefängnis, Wittenberg
19. Mai bis 17. September
Luther als role model für Künstler wie Olaf Metzel, Isa Genzken oder Pascale Marthine Tayou? Die Ausstellung, die von zwei weiteren Projekten in Berlin und Kassel flankiert wird, versammelt 60 künstlerische Positionen, die Freiheit, Religion, soziale Konflikte und Individualität behandeln. Mit demselben Mut zum Konflikt und Anspruch auf Veränderung, wie ihn der Reformator als Vordenker einst hatte.
Porträtmedaillen
Frick Collection, New York
9. Mai bis 10. September
Sehr generös: Stephen K. und Janie Woo Scher übergeben dem Museum 450 Porträtmedaillen aus ihrer einzigartigen Sammlung. „The Pursuit of Immortality“ heißt die Schau zur Schenkung. Sie macht die Entwicklung des speziellen Genres für Italien vom 15. bis in das 19. Jahrhun dert anschaulich.
Maria Lassnig
Albertina, Wien
5. Mai bis 27. August
Drei Jahre nach ihrem Tod steht die österreichische Malerin im Zentrum einer großen Retrospektive. Die Albertina ordnet das Werk der lange Unterschätzten anhand bislang unbekannter Zeichnungen, in denen sie Schlüsselwerke erkennt: Blätter wie etwa „Greifvogel“ von 2000 (oben), die Lassnigs Beziehung zur Welt ernst, sehnsuchts voll und gnadenlos in Szene setzen.
Kirchner und das Theater
Kirchner Museum, Davos
28. Mai bis 29. Oktober
Ernst Ludwig Kirchner hat in Davos Theater gemacht. Sechs volkstümliche Produktionen begleitete der Expressionist ab 1920 als Bühnenbildner und Theatermaler, die Ergebnisse bilden in seinem Werk eine autonome Gruppe. Die Ausstellung zeigt erhaltene Kulissen aus Sackleinen und Bühnenbilder, die unter Kirchners Anleitung entstanden. Sein typischer Stil ist in der skizzenhaften Ausarbeitung der Motive ebenso erkennbar wie in ihrer Farbigkeit.
Weitere Termine im Mai:
Biennale Venedig, 13. Mai bis 26. November
Tefaf New York Spring, 4. bis 8. Mai
Frieze New York, 5. bis 7. Mai
Art Innsbruck, 12. bis 15. Mai