Ausstellungen

Nicht verpassen: 8 Ausstellungen im März

Paul Klee in München, Eugène Delacroix in Paris oder Bruce Nauman in Basel? Welche Ausstellungen Sie im März nicht verpassen sollten, verrät der Blick in unsere Monatsvorschau.

Von Weltkunst Redaktion
27.02.2018

Paul Klee
Pinakothek der Moderne, München, 1. März bis 10. Juni

Aufs Bildtiteln verstand sich Paul Klee ebenso prächtig wie aufs Bildermalen. Zum Glück! Denn sonst wüssten wir heute nicht, dass ein paar Farbflecken den „Mondaufgang (St. Germain)“ im Jahre 1915 verewigen. Das Aquarell reist aus dem Museum Folkwang, Essen, nach München, wo die Pinakothek der Moderne ihre erste große Klee-Schau überhaupt präsentiert. Ein New Yorker Sammler steuert die Zeichnung eines Jungen bei, der mit Bällen und schemenhaften Häuserumrissen jongliert, während unter ihm ein Vogel auf eine Stadt stürzt. Der Titel – „Auserwählter Knabe“ (1918) – erklärt die Szene: Es ist ein Selbstporträt des Künstlers, der damals als Luftwaffensoldat arbeitete.

Eugène Delacroix
Louvre, Paris, 28. März bis 23. Juli

Dieser Pariser Frühling gehört Eugène Delacroix (1798–1863), dem französischsten unter den Historiendramenerfindern, der die Marianne fahnenschwingend und barbusig auf die Barrikaden malte und die „Femme nue au perroquet“ ins exotisch angehauchte Boudoir. All das – klar – im Louvre.

Gainsborough
Hamburger Kunsthalle, 2. März bis 27. Mai

Selbst in Großbritannien reichte es für diesen Maler nicht zum ersten Platz: Nach J.M.W. Turner wurden Museumsflügel benannt, deren Schatten dann über den älteren Thomas Gainsborough (1727–1788) fielen. Dabei konnte Gainsborough auf der Insel der Malersonderlinge (Turner, Blake, Bacon) immerhin nachhaltigen Einfluss auf folgende Generationen vorweisen: Seine Synthesen aus Menschen- und Naturdarstellungen, etwa „Die Marsham-Kinder“ (1787), öffneten den Blick für die romantische Landschaftsmalerei. Zur ersten großen Schau in Deutschland werden Berühmtheiten wie das Porträt „Mr. and Mrs. Andrews“ aus London erwartet.

Black & White
Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 22. März bis 15. Juli

Was verbindet ein Gipsrelief, das sich erst auf den zweiten Blick als gemalt erweist, Cy Twomblys Tafelbilder und die Gemälde Gerhard Richters, die an verwackelte Schwarz-Weiß-Fotos erinnern? Sie verzichten auf ein entscheidendes Wesensmerkmal der Kunst: die Farbe. Angefangen bei der Grisaille-Malerei der Renaissance bis zur Lichtkunst der Gegenwart spürt die Gruppenschau dem Reiz des Monochromen in 100 Werken aus sieben Jahrhunderten nach. Alles Grau in Grau zu sehen war lange nicht mehr so facettenreich.

Japanische Holzschnittkultur
Museum für Ostasiatische Kunst Köln, 1. März bis 1. Juli

Ohne die japanischen Farbholzschnitte, wäre die Kunst der Moderne stinklangweilig geraten. Nicht zufällig hingen Drucke von Hiroshige und Hokusai in Claude Monets Esszimmer in Giverny. Hokusais „Große Woge vor der Küste von Kanagawa“ lieferte dem Urvater des Impressionismus beim Speisen geistige Nahrung. Ein Exemplar des Bildes bewahrt auch das Museum für Ostasiatische Kunst Köln. Erstmals seit 100 Jahren haben die Kuratoren das komplette Depot gesichtet und präsentieren die kostbarsten Schätze der Holzschnittsammlung.

Bruce Nauman
Schaulager, Basel, 17. März bis 26. August

Ob Bruce Nauman seinen Körper in einer Ecke wippen lässt oder unerklärliche Skulpturen wie „Henry Moore Bound to Fail, Back View“ (1967/1970) konstruiert, die Kunstwelt schaut ihm sprachlos zu. Der geniale Amerikaner stellt selten aus. Das macht diese Retrospektive umso essenzieller.

Cult of the Machine 
Fine Arts Museums of San Francisco, 24. März bis 12. August

Den nüchternen Sittenbildern der Neuen Sachlichkeit setzten die amerikanischen Maler den Optimismus des Precisionism entgegen: Charles Sheeler verliebte sich in das Antriebsgestänge einer Dampflok, bei Gerald Murphy formieren sich die Zahnräder einer Armbanduhr zu einem Art-déco-Ballett, und Georgia O’Keeffe verzauberte New Yorks Hochhaustürme in warmherzige Riesen.

Grant Wood
Whitney Museum of American Art, New York, 2. März bis 10. Juni

Der schrägste Maler in Amerika zwischen den Weltkriegen war Grant Wood (1891–1942). Man betrachte beispielsweise „Spring Turning“ von 1936: Ein winziger Bauern pflügt mit seinem Pferd eine riesige Landschaft wohlgerundeter Frühlingshügel um. Das wirkt urkomisch – doch Wood meinte es ernst. Ganz Hauptkünstler des amerikanischen Regionalismus hat er zeitlebens das heimatliche Iowa kaum verlassen. Seine Leinwände sind Heldengemälde eines vorindustriellen ländlichen Amerikas, das damals schon im Verschwinden begriffen war. Vielleicht schauen die Hauptfiguren seines Meisterwerks „American Gothic“ – ein altes, hageres Bauernpaar mit Mistgabel vor einem Holzhaus – genau deswegen so mürrisch.

Service

Messen

THE ARMORY SHOW
8.–11. März

TEFAF MAASTRICHT
9.–18. März

KUNST UND ANTIQUITÄTEN, MÜNCHEN
10.–18. März

BADA FAIR
14.–20. März

SALON DU DESSIN, PARIS
21.–26. März

ART BASEL HONGKONG
29.–31. März

ART & ANTIQUE, SALZBURG
24. März – 2. April

Dieser Beitrag erschien in

Weltkunst Nr. 138 / 2017

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