Münzen und Medaillen in Dresden, Caravaggio-Verehrer in München und amerikanische Präraffaeliten in Washington. Welche Ausstellung man im April nicht verpassen sollte, verrät unsere Monatsvorschau
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01.04.2019
Fünf Jahrhunderte Münzkabinett in Dresden
Residenzschloss (Münzkabinett), Dresden, 13. April bis 19. Januar 2020
Als Reformationsgegner vernichtete Herzog Georg der Bärtige (1471–1539) Lutherbibeln. Münzen und Medaillen hingegen schätzte er – und legte so den Grundstock für eine erlesene Sammlung, deren Geschichte nun beleuchtet wird.
Utrecht, Caravaggio und Europa
Alte Pinakothek, München, 17. April bis 21. Juli
Er hatte die Anziehungskraft eines Rockstars: Anfang des 17. Jahrhunderts wollte halb Europa so radikal lebensechte Bilder schaffen wie Caravaggio. Auch in Utrecht, wo Hendrick ter Brugghen, Dirck van Baburen und Gerard van Honthorst künftig Heilige mit schmutzigen Füßen und Edelleute mit Zechernasen malten. Die Schau vergleicht sie mit Caravaggisten aus Italien.
Von Matisse bis Bourgeois
Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall, 15. April bis 15. September
Robert Delaunays fünfteiliges Gemälde „Rythme“ (1938), Henri Matisse’ berühmter „Danse“ (1931–1933) und Louise Bourgeois’ gigantische „Spider“ (1995) gehören zu den Sammlungshighlights des Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, das verspricht, für diese Schau wirkliche Glanzlichter auszuleihen. Der Pariser Esprit – er schien uns nie näher!
Raoul de Keyser
Pinakothek der Moderne, München, 5. April bis 8. September
Wenn man weiß, dass Raoul de Keyser (1930–2012) ein Fußballfan war, kann man nicht anders, als in dem Bild oben einen Rasen mit frisch gekalkten Linien zu sehen. Dabei war seine Leinwand „Hellepoort“ von 1985 der Entwurf für eine Dekoration der Brüsseler U-Bahn-Station Hallepoort. Der ausgetauschte Vokal machte aus dem „Tor nach Halle“ die „Höllenpforte“ – typisch für den lakonischen Humor eines Malers, dessen Talent es war, im Alltagsphänomen das Abstrakte und Besondere zu erkennen.
Amerikanische Präraffaeliten
National Gallery of Art, Washington, 14. April bis 21. Juli
Von der Gruppe englischer Künstler, die um 1850 auf die Malerei vor Raffael zurückgreifen wollte, erzählt die Kunstgeschichte. Dass es auch in Amerika Präraffaeliten gegeben haben soll, klingt für viele neu. Doch der Ruf des englischen Vordenkers John Ruskin nach einer Kunstrevolution hallte eben über den Atlantik, wo Künstler wie Fidelia Bridges oder William Trost Richards schworen, künftig die Natur wahrheitsgetreu zu malen – selbst wenn es wie bei Thomas C. Farrer 1868 nur drei Eier waren.
Messen
Art Paris Art Fair
4.–7. April
Art Cologne
11.–14. April
Art & Antique, Salzburg
13.–22. April
Gallery Weekend Berlin
26.–28. April
Wikam, Schloss Laxenburg
27. April–5. Mai