Luchita Hurtado in London, Josef Wopfner in Schweinfurt und Biennale in Venedig. Wir präsentieren die Highlights im Mai
Von
29.04.2019
Luchita Hurtado
Serpentine Galleries, London, 23. Mai bis 8. September
Unser Kolumnist und Leiter der Serpentine Galleries Hans Ulrich Obrist erfüllt sich seinen Herzenswunsch, das Werk der 98-jährigen Luchita Hurtado bekannt zu machen. Dass die gebürtige Venezolanerin einst von Marcel Duchamp eine Fußmassage bekam und in Mexiko mit Frida Kahlo befreundet war, sind hübsche Anekdoten. Doch ihre Malerei, in der sich Surrealismus, Farbfeldmalerei und Muster des lateinamerikanischen Kunsthandwerks mischen, ist eine echte Entdeckung!
Venedig Biennale
Mehrere Veranstaltungsorte, Venedig, 11. Mai bis 24. November
Die wichtigste internationale Kunstausstellung geht in die 58. Runde. Kuratiert wird die Schau von Ralph Rugoff, dem Direktor der Londonder Hayward Gallery. Sie steht unter dem Titel „May You Live In Interesting Times“. Wir sind gespannt!
Body Check
Lenbachhaus (Kunstbau), München, 21. Mai bis 15. September
Der alternde Künstlerkörper ist nicht schön, taugt aber als interessantes Bildmotiv: 1996, ein Jahr vor seinem Tod an Leberkrebs, riss sich Martin Kippenberger den Malerkittel vom alkoholversehrten Leib. In der Serie „Das Floß der Medusa“ inszenierte sich der 43-Jährige in den Posen der Schiffbrüchigen aus Théodore Géricaults berühmtem Historiengemälde. Das Lenbachhaus kontert nun Kippenbergers Pathos mit den gemalten Selbstentblößungen von Maria Lassnig (1919-2014), die in aller Lakonie wesentlich heftiger und radikaler wirken.
Keramik der Mimbres-Kultur
Art Institute of Chicago, 26. Mai bis 25. August
So reizvoll wie rätselhaft wirken auf uns heute die Krüge und Schalen, die zwischen 1000 und 1300 an den Ufern des Flusses Mimbres in New Mexico entstanden. Das Auge betören – stets in Schwarz auf Weiß gemalte – Rautenmuster und poetische Darstellungen von Fischen, Kaninchen oder Schildkröten, die die Seelen der Tiere zu enthalten scheinen.
Jugendstil- und Art-déco-Schmuck
Hessisches Landesmuseum Darmstadt, 10. Mai bis 11. August
Wieder einmal gewährt uns das Glück einen Blick auf sonst verborgene Schätze: Astrid Ratz-Coradazzis Sammlung kannte man bisher noch nicht, dabei ist die Sammlerin schon lange aktiv – ihr erstes Jugendstilschmuckstück erwarb sie im Alter von sieben Jahren! Ihre in Jahrzehnten erworbene Expertise spiegelt sich in über 350 funkelnden Preziosen wider, wie dem Halsschmuck aus vergoldetem Silber, den Granate und Perlen zieren. Max Benirschke, der ehemalige Lieblingsschüler des Jugendstilgiganten Josef Hoffmann, schuf ihn 1907. Seine modische Anziehungskraft hat er in über 100 Jahren bewahrt.
Josef Wopfner
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, 26. Mai bis 1. September
Der beschauliche Chiemsee konnte bei Josef Wopfner (1843–1927) ungeahnte Dramatik bergen, etwa wenn er Gendarmen im Kahn auf der Jagd nach Wilderern zwischen dunklen Wellenkämmen und spritzender Gischt malte. Rund 70 Werke demonstrieren Wopfners Können.
Messen
Frieze New York
1.–5. Mai
Tefaf New York Spring
3 .–7. Mai