Ausstellungen

Nicht verpassen: 9 Ausstellungen im November

Diesen November erwarten Kunstfreunde unzählige spannende Ausstellungen. Wir zeigen Ihnen, welche Sie auf keinen Fall verpassen sollten

Von Weltkunst Redaktion
06.11.2019

Making Van Gogh
Städel Museum, Frankfurt, 23. Oktober bis 16. Februar 2020 

Am eigenen Mythos arbeitet nicht nur der Künstler selbst mit, sondern auch die Kollegen: Also werden die mehr als 40 Gemälde des Niederländers in der Schau von Werken deutscher Künstler ergänzt, die von ihm beeinflusst waren.

Vincent van Gogh (1853–1890) Selbstporträt, 1887, Öl auf Karton, 32,8 x 24 cm Kröller-Müller Museum, Otterlo, Foto: © Indien van Toepassing, Amsterdam
Vincent van Gogh (1853–1890) Selbstporträt, 1887, Öl auf Karton, 32,8 x 24 cm Kröller-Müller Museum, Otterlo, Foto: © Indien van Toepassing, Amsterdam

Ikonen. Was wir Menschen anbeten
Kunsthalle Bremen, 19. Oktober bis 1. März 2020

Ikone? Diesen Begriff hört man in der Kunstkritik zu oft zu Unrecht. Bei dieser Schau ist das anders: Andachtsbilder wie die „Madonna mit Kind“ (1423) von Masolino da Panicale oder ein russisches Mandylion (Jesusdarstellung) aus dem 16. Jahrhundert bilden die Basis, um über das Spirituelle in der Kunst nachzudenken. Und das findet sich auch in den Monochromen von Yves Klein oder in Andreas Gurskys Foto „Prada III“ (1998), das Shopping ins Erhabene sublimiert.

Kaiser und Sultan
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe, 19. Oktober bis 19. April 2020

„Nachbarn in Europas Mitte 1600– 1700“, lautet der Untertitel dieser mit rund 400 Exponaten sehr imposanten Schau. Dass man sich die Nachbarschaft nicht in jeder Hinsicht friedlich vorstellen muss, verrät schon ein kostbar verzierte Streitkolben, der vor 1597 im Ungarisch-Siebenbürgischen geschaffen wurde. Zweimal belagerten die Türken Wien, 1529 und 1683, und setzten den Habsburger Kaiser unter Druck. Bei der „Türkenbeute“ fielen den badischen Markgrafen dann Prunkstücke des osmanischen Kriegshandwerks zu.

Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919
Alte Nationalgalerie, Berlin, 11. Oktober bis 8. März 2020 

Klar, das deutsche Kaiserreich war kein Hort der Emanzipation. An der Berliner Kunstakademie wurden Frauen erst zugelassen, nachdem der Monarch 1918 abgedankt hatte. Andererseits hatte es schon zuvor Künstlerinnen gegeben, die ihren Weg privat beschritten hatten – und das durchaus erfolgreich, wie etwa Käthe Kollwitz, die 1906 den Villa-Romana-Preis erhielt. Die Bildhauerin Elisabet Ney leistete sich vom Verkauf ihrer Werke, wie etwa der Büste „Otto von Bismarck“ (1867) ein stattliches Haus in München, bevor sie 1871 in die USA emigrierte.

Sabine Lepsius, Selbstbildnis, 1885, Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders
Sabine Lepsius, Selbstbildnis, 1885, Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jörg P. Anders

Gold & Ruhm. Geschenke für die Ewigkeit
Kunstmuseum Basel, 11. Oktober bis 19. Januar 2020 

Als Verfechter eines in allen Aspekten bescheidenen Klosterlebens hat der heilige Benedikt von Nursia wohl nicht davon geträumt, einmal in einer Reihe mit Christus und den Engeln Michael, Gabriel und Raphael in Edelmetall unsterblich gemacht zu werden. Abgesehen davon, gehört das Basler Antependium, eine in Goldblech getriebene Altarvorsatztafel, zu den prächtigsten Beispielen mittelalterlichen Kunsthandwerks. Heinrich II. stiftete es wohl 1019 zur Weihe des Münsters der Rheinstadt. Ein Jahrtausend später kehrt es temporär aus einem Pariser Museum zurück und gesellt sich zu weiteren Geschenken des Ottonen-Kaisers wie Goldschmiedearbeiten, Bronzen, feinen Textilien, Buchmalereien und Elfenbeinschnitzereien.

Tiepolo. Der beste Maler Venedigs
Staatsgalerie Stuttgart, 11. Oktober bis 2. Februar 2020

Keiner hat mehr Italiengefühl über die Alpen getragen als Giovanni Battista Tiepolo (1696– 1770): Turbulent wirkt seine Ölskizze für das Deckenfresko in der Würzburger Residenz, bei der Beatrix von Burgund in Apollos Sonnen­ wagen anbraust. Anderes ist von stiller und exquisiter Zartheit, wie der „Rückenakt eines sitzenden Mannes mit Schilfkranz im Haar“.

Sofonisba Anguissola & Lavinia Fontana
Prado, Madrid, 22. Oktober bis 2. Februar 2020 

Die eine war keine dreißig, als sie an den spanischen Hof gerufen wurde und dort mit so viel Können die Familie des Königs verewigte, dass später der junge Rubens bei ihr abmalte. Die andere galt im Manierismus immerhin als begabteste Porträtistin Bolognas. Dass der Kunsthistorikernachwuchs bei Sofonisba Anguissola und Lavinia Fontana immer noch googeln muss, liegt daran, dass der Kanon lange von Männern geschrieben wurde. Die überfällige Korrektur übernimmt jetzt der Prado.

Lee Krasner
Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 11. Oktober bis 12. Januar 2020

Symptomatisch, wie ihre Karriere bis heute überschattet wird: Dabei hat Jackson Pollock mit seinen Drip Paintings erst angefangen, nachdem er Lee Krasner geheiratet hatte. Hat sie ihn darauf gebracht? Vorstellbar ist es, denn die Malerin hatte schon früh die freie Abstraktion durch ihren Lehrer Hans Hofmann kennengelernt.

Turner. Horror and Delight
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, 8. November bis 26. Januar 2020

Der Engländer William Turner war seiner Zeit so weit voraus, dass die Assoziationen vor seinen Gemälden vom Impressionismus bis zum Informel reichen. Die zusammen mit der Tate Gallery kuratierte Schau rückt neben Meeresansichten wie „Peace – Burial at Sea“ (1842) auch die Reisen des Romantikers nach Italien und in die Schweiz in den Fokus.

Service

Weitere Termine im November

Tefaf New York Fall
2.–6. November

Paris Photo
6.–10. November

Art & Antique, Wien
9.–17. November

Art Düsseldorf
15.–19. November

Cologne Fine Art
21.–24. November

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 152/2019

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