Keith Haring im Bozar in Brüssel, Jussuf Abbo in Hannover und Beethoven in der Bonner Bundeskunsthalle. Unsere Ausstellungstipps im Dezember
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04.12.2019
Beethoven
Bundeskunsthalle, Bonn, 16. Dezember bis 26. April 2o2o
Bonn hat viele berühmte Männer gesehen, aber er ist der größte von allen: 2020 jährt sich Ludwig van Beethovens Geburtstag zum 250. Mal. Das ist Anlass für eine Schau, in der nicht nur seine Person und das grandiose musikalische Werk des Komponisten mit der tragischen Lebensgeschichte (im Alter von 32 Jahren war er nahezu taub) vorgestellt werden. Die Ausstellung spannt auch einen kulturhistorischen Bogen, mit dem die Zeit um 1800 nahegebracht werden soll.
Goya, Fragonard, Tieplolo
Hamburger Kunsthalle, 13. Dezember bis 13. April 2020
Frei sein heißt modern sein, deshalb haben sie in Hamburg den Beginn der Gegenwartskunst mal eben ins späte 18. Jahrhundert verlegt. Zwei Revolutionen – die Französische und die anbrechende industrielle – sorgten in jener Epoche für eine gesellschaftliche Umwälzung, die auch die Kunst beeinflusste. Die Schau „Die Freiheit der Malerei“ versammelt Gemälde von Künstlern wie Francisco de Goya, Jean-Honoré Fragonard, Giambattista Tiepolo und Joshua Reynolds und verspricht, eine der interessantesten Ausstellungen des Jahresausklangs zu werden.
Keith Haring
Bozar, Brüssel, 6. Dezember bis 19. April 2020
Können Künstler die Welt verändern? Er wäre ein Kandidat: Graffiti, Urban Art, Kunst im öffentlichen Raum – all das muss man in eine Zeit vor und nach Keith Haring einteilen. Mit seinen prägnanten, aus wenigen Strichen geformten Unisex-Figuren öffnete der New Yorker Zugangstore groß wie Kontinente. Plötzlich interessierten sich auch junge Leute für Kunst: Revolution! Die Retrospektive kommt von der Tate Liverpool und wird danach am Museum Folkwang in Essen gezeigt.
Because the Night
Fotomuseum Winterthur, 7. Dezember bis 16. Februar 2020
Bieke Depoorter, Bárbara Wagner und Tobias Zielony gehören zu denen, die bei „Because the Night“ vertreten sind. Das Ausgehen, die Musik, Clubkultur: das lässt erahnen, wohin die Reise geht. Hier wird einmal das Erlebnis zur Ausstellung – und nicht umgekehrt.
Jussuf Abbo
Sprengel Museum, Hannover, 4. Dezember bis 29. März 2020
Zu Unrecht vergessen: Dabei war Jussuf Abbo, palästinensischer Jude aus Galiläa, als Zeichner und Bildhauer ein Wegbereiter der Moderne. Um 1911 zog er nach Berlin. Die Dichterin Else Lasker-Schüler zeichnete er mehrfach, sie schrieb ihm dafür 1923 ein Gedicht, in dem die weißen Steingeschöpfe „auf der Tonplantage seines Ateliers“ geheimnisvoll nach Osten blicken. Als das Leben in Deutschland unerträglich wurde, ließ er sich 1935 in London nieder. Nun gedenkt man seiner mit einer kleinen, feinen Schau.
Art Basel Miami Beach
5.–8. Dezember