Das Ausstellungsjahr 2020 beginnt vielversprechend: mit Angelika Kauffmann in Düsseldorf, Teruko Yokoi in Bern und Edward Hopper in Basel
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08.01.2020
Angelika Kauffmann
Kunstpalast, Düsseldorf, 30. Januar bis 24. Mai
Als Feministin der ersten Stunde muss man Angelika Kauffmann (1741–1807) begreifen: Die Schweizer Malerin, die in London und Rom lebte, hatte einen außergewöhnlichen Blick auf die Menschen ihrer Zeit. Starke Frauen wie Kleopatra oder die zeitgenössische Tänzerin und Stehgreifdichterin Teresa Bandettini-Landucci beherrschen ihre Leinwände, die viel Anerkennung fanden. Dies gilt auch für ihr „Selbstporträt mit Zeichengriffel“ von 1768.
I’m not a nice girl
K21, Düsseldorf, 18. Januar bis 26. April
Noch eine Manifestation weiblicher Entschlossenheit in Düsseldorf: In der Gegenwart kritisiert die Künstlerin Adrian Piper Geschlechterungleichheit im Kunstbetrieb, während Lee Lozano in den Sechzigern sexuell aufgeladene Bilder von Werkzeugen malte und dann 1970 im „Dropout Piece“ mit der Kunstwelt Schluss machte. Eleanor Antin und Mierle Laderman Ukeles komplettieren das amerikanische Konzeptkünstlerinnen-Quartett.
Teruko Yokoi
Kunstmuseum Bern, 31. Januar bis 10. Mai
An den ausblutenden Rändern ihrer Formen erahnt man, dass Teruko Yokoi in den Fünzigerjahren in New York bei Hans Hofmann studierte. Auch zu Werken ihres 1994 verstorbenen Ehemanns Sam Francis gibt es formale Parallelen. Was die Bilder der heute 95-jährigen Japanerin aber einzigartig macht, ist ihre Farbe. Diese wirkt nicht künstlich wie bei ihren Wegbegleitern, sondern an der Natur orientiert. An den Mohnblumen, die in manchen Bildern auftauchen. Oder an den fallenden Ginkgoblättern.
Edward Hopper
Fondation Beyeler, Basel/Riehen, 26. Januar bis 17. Mai
Gemälde von Edward Hopper wirken oft so, als habe jemand einen Spielfilm an der atmosphärisch dichtesten Stelle gestoppt. Die feinen Details und die Lichtregie eines Meisterwerks wie „Gas“ kann man lange studieren, ohne sich daran sattzusehen. Das Museum of Modern Art in New York leiht das Gemälde von 1940 nun nach Basel aus. Die Ausstellung bietet noch weitere 60 wundervolle und geheimnisvolle Bildräume des amerikanischen Realisten und erklärten Kinofanatikers, die zum ewigen Hineinträumen einladen.
Uwe Kowski. Sehen
Kunsthalle Rostock, 12. Januar bis 23. Februar
So sieht es aus, wenn sich das Leben in die Kunst schleicht: Auf den Bildern von Uwe Kowski sind eigentlich nur bunte Flecken und Striche zu erkennen – doch wenn man die zugehörigen Titel liest, entspinnen sich aus dem Gewirr plötzlich Erzählfäden. Locker verteilte blaue und rosa Tupfer werden zu Menschen in einem „Gruppenbild“ (2018), und im Gemälde, auf dem sich die roten Linien zur Mitte hin verdichten, tarnt sich ein unbekanntes Wesen „Im Gras“ (2017). Der in Berlin lebende gebürtige Leipziger kann immer noch als Geheimtipp gelten. Wie schön, dass er jetzt in Rostock eine Bühne bekommt!
Antik & Ambiente, Sindelfingen
16.–19. Januar
Art Innsbruck
16.–19. Januar
Winter Bruneaf, Brüssel
22.–26. Januar
Antiquaria, Ludwigsburg
23.–25. Januar
Stuttgarter Antiquariatsmesse
24.–26. Januar
Brafa, Brüssel
26. Januar – 2. Februar
Artgenève, Genf
30. Januar – 2. Februar