Zum Beethoven-Jahr zeigt die Staatsbibliothek zu Berlin kostbare Handschriften und Partituren des Komponisten. Nach Corona-bedingter Zwangspause konnte die Ausstellung nun wiedereröffnen
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28.06.2020
Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt die weltweit bedeutendste Autografen-Sammlung von Ludwig van Beethoven. Sie beinhaltet die originalen Partituren von vier seiner neun Sinfonien, darunter auch die legendäre 9. Sinfonie, die Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes ist. Hinzu kommen die Klavierkonzerte 1–3 und 5, die Oper Leonore/Fidelio wie auch der berühmte Brief an die „Unsterbliche Geliebte“. Das sind insgesamt knapp die Hälfte der überlieferten Handschriften Beethovens. Dabei zeigen etwa seine nahezu vollständig erhaltenen Konversationshefte spannende Einblicke in das Seelenleben des fast ertaubten Komponisten, der über diese Hefte mit der Außenwelt kommunizierte. Zum Beethoven-Jahr sollten schon im Frühjahr die Highlights der Beethoven Autografen bei freiem Eintritt in dem fast vollständig sanierten Prachtbau Unter den Linden der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Am 11. März eröffnete, begleitet von großem Medieninteresse, die Ausstellung „Diesen Kuß der ganzen Welt! Die Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin“. Doch nach nur drei Tagen war alles vorbei, der Lockdown begann, und die Schau musste schließen. An diesem Donnerstag konnte sie nun endlich wiedereröffnen und die wertvollen Notenblätter und ausdrucksvollen Briefe einer reduzierten Besucherzahl präsentieren. Für die Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf hat sie den Rang einer „Jahrhundertausstellung“. Für die aufgrund von Corona und der lange währenden Sanierungsmaßnahmen noch immer geschlossenen Staatsbibliothek Unter den Linden ist die Ausstellung das erste Fenster zur Öffentlichkeit, der dann am 24. September die feierliche Wiedereöffnung des gesamten grundsanierten Gebäudes folgen wird.
„Diesen Kuß der ganzen Welt! Die Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin“
Staatsbibliothek Unter den Linden, Berlin
bis 24. Juli