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Sense and Sensibility. Porzellan und die fünf Sinne

Die Ausstellung „Sense and Sensibility. Porzellan und die fünf Sinne“ im Museum Schloss Fürstenberg zeigt mit außergewöhnlichen Installationen, wie einzigartig sinnlich Porzellan ist

Von Museum Schloss Fürstenberg
09.07.2021

Woher kommt es, dass Porzellan nach wie vor gerne als „weißes Gold“ bezeichnet wird, obwohl es heutzutage etwas ganz Alltägliches ist? Warum denken wir an Kostbarkeit, Reinheit und Empfindlichkeit, wenn wir das Wort hören? Es liegt an unseren Sinneserfahrungen – und Porzellan ist ausgesprochen sinnlich. Dabei ist es ein Kunstmaterial. Es muss aus verschiedenen Rohstoffen gemischt und einer speziellen Prozedur unterzogen werden, um seine charakteristischen Merkmale zu erhalten: Weißgrad, Spiegelglanz, Lichtdurchlässigkeit, Glätte, heller Klang, Härte, aber auch Fragilität. Im Zusammenspiel dieser Eigenschaften liegt der Reiz des Porzellans und zeichnet es gegenüber allen anderen keramischen Werkstoffen aus. So stimuliert das Material die menschlichen Sinne auf jeweils eigene Weise. Die sinnliche Erfahrung ist dabei in ihrer Unmittelbarkeit unauflösbar mit dem jeweils individuellen Erfahrungsschatz verknüpft, über den der Sinnenreiz eingeordnet und gedeutet wird – und kaum eine Wahrnehmung geschieht nur über einen einzelnen Sinn.

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In ihrer Installation „Still Life Stories“ setzt sich die Berliner Künstlerin Maria Volokhova mit der Tafelkultur, Essen, Kommunikation und Vergänglichkeit auseinander. © Museum Schloss Fürstenberg

In fünf extra gebauten Kabinetten werden – dem Ausstellungstitel gemäß – alle Sinne angesprochen: Sei es die eindrucksvolle Lichtinstallation zum „Sehen“, bei der magisch leuchtende Teller die Lichtdurchlässigkeit von Porzellan zeigen. Oder eine speziell komponierte „Porzellansymphonie“ zum Thema „Hören“. Oder beim „Fühlen“, bei dem man ein Porzellanobjekt nur über das Tasten wahrnimmt und raten kann, ob man eine Kaffeekanne oder eine Espressotasse vor sich hat. Selbst zum „Riechen“ und „Schmecken“ sind den beiden Ausstellungsmachern Museumsleiter Dr. Christian Lechelt und Designer Wolfgang Hartauer so wirkungsvolle wie eindrückliche Inszenierungen gelungen: Wohlgeruch strömt aus zwei kostbaren Potpourrivasen des 18. Jahrhunderts und erfüllt den Innenraum des Ausstellungskabinetts, das wie ein Schlossinterieur des Rokoko gestaltet ist, während aus unsichtbaren Lautsprechern eine sinnreiche Textcollage in die Duftkultur dieser Zeit entführt. Die Berliner Künstlerin Maria Volokhova setzt sich in ihrer Installation „Still Life Stories“ vor einer goldenen Wand zum Thema „Schmecken“ mit Tafelkultur, Essen, Kommunikation und Vergänglichkeit auseinander.

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Außenansicht des niedersächsischen Museums Schloss Fürstenberg. © Museum Schloss Fürstenberg

Neben den Inszenierungen vertiefen pointierte Texte und zahlreiche Ausstellungsexponate das Thema und am Ende bekommt man eine Idee davon, warum Porzellan seit tausend Jahren die Menschen fasziniert. Das MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG beweist mit „Sense and Sensibility“, warum es Deutschlands innovativstes Porzellanmuseum ist: erlebnis- und publikumsorientiert, interaktiv, stylisch und bei allem immer den Erkenntnisgewinn für die Besucher*innen im Blick. Dass ein Museumsbesuch zugleich lehrreich ist und richtig Spaß macht, davon kann man sich in dieser Ausstellung aufs Beste überzeugen.

Tipp: Beachten Sie unsere Angebote speziell für Familien während der Sommerferienzeit – alle Infos auf der Website.

Service

AUSSTELLUNG

Sense and Sensibility. Porzellan und die fünf Sinne
Eine Ausstellung zum Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken

Museum Schloss Fürstenberg

Laufzeit: bis 24. Oktober 2021, Di-So 10-17 Uhr

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