Von Lucia Moholy in Berlin bis zur eigensinnigen Moderne in Baden-Baden – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende
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28.10.2022
Lenbachhaus, München, bis 26. Februar 2023
Etel Adnan führte nie eine klassisch bürgerliche Existenz. Sie wurde in Beirut geboren, studierte in Paris und arbeitete in Kalifornien – hinzu kamen Reisen nach Mexiko und Nordafrika. Kriege, Aufbrüche und eine sich ständig verändernde Geopolitik bildeten den Rahmen für ihr multikulturell geprägtes, engagiertes Leben. Das Münchner Lenbachhaus widmet der 2021 verstorbenen Malerin und Dichterin nun ihre erste Retrospektive in Deutschland. Und feiert so das Werk einer Wandlerin zwischen der westlichen und der arabischen Welt. (Mehr Infos)
Halle am Berghain, Berlin, bis 6. November
Der 1984 in Los Angeles geborene Künstler Ian Cheng produziert seit 2012 Live-Simulationen. Man begegnet in der Schau „Life After BOB“ zahlreichen Begrifflichkeiten, die fremdartig erscheinen: Zoroaster Immeasurables, Atemporalyse, Neoproteine. Sie sind alle Teil der von Cheng erschaffenen Welt seines 50-minütigen Animationsfilms, der den Mittelpunkt der multimedialen Ausstellung bildet. Der in New York lebende Künstler bespielt die Halle am Berghain mit einem provokanten Zukunftsentwurf, in dem menschliche und künstliche Intelligenz aufeinandertreffen. (Mehr Infos)
Bröhan-Museum, Berlin, bis 22. Januar 2022
Die Fotografie galt im Bauhaus unter Gropius nicht als Kunst, sondern sie wurde benutzt wie ein stummer Diener. Die Aufnahmen der Gebäude in Dessau kennt die ganze Welt. Aber kaum jemand weiß, wer die ikonischen Bilder schuf. Die lange übersehene Fotografin Lucia Moholy sorgte mit ihrer Fotodokumentation von Produkten aus den Werkstätten und durch die Architekturaufnahmen für das typische Bauhaus-Image. Das Bröhan-Museum widmet sich dem Gesamtwerk der Künstlerin und wirft dabei besonderes Augenmerk auf ihre Zeit in Berlin. (Mehr Infos)
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, bis 20. November
Unter dem Titel „Die Maler des Heiligen Herzens“ werden in diesem Herbst die Werke von André Bauchant, Séraphine Louis, Camille Bombois, Louis Vivin und Henri Rousseau im Museum Frieder Burda vereint. Die Schau zeigt, was die bunte Truppe von Künstlerindividualisten zur Kunst der Moderne beitrugen. Ihr Bilderkosmos besticht bis heute durch seine sinnliche Unmittelbarkeit und faszinierende Spiegelungseffekte, wie wir sie in „Les trois baigneuses“ von Camille Bombois wiederfinden. (Mehr Infos)
Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, bis 26. Februar 2023
Gemeinsam mit dem MoMA hat das Statens Museum for Kunst (SMK) Henri Matisse’ fauvistisches Hauptwerk „Das rote Atelier“ (1911) zum Ausgangspunkt für eine eigene Ausstellung genommen. Das Bild zeigt das Atelier des Künstlers im Pariser Vorort Issy-les-Moulineaux, das mit seinen eigenen Gemälden, Skulpturen, Möbeln und Dekorationsobjekten gefüllt ist. Nun wurden zum ersten Mal seit 100 Jahren alle Arbeiten des französischen Malers zusammengebracht, die in dem Interieur abgebildet sind. Darunter auch der verführerische „Akt mit einem weißen Schal“ von 1909. (Mehr Infos)