Badende Schönheiten in London, düstere Sounds von Anne Imhof, feinfühlige Porträts in Dresden – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende
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14.10.2022
Albertinum Dresden, bis 15. Januar 2023
Immer wieder macht Oskar Zwintscher, der 1870 in Leipzig geboren wurde und gerade einmal 46 Jahre alt wurde, seine Ehefrau zu seinem Modell. In Porträts wie dem „Adele im Hamsterpelz“ von 1914 verdichtet Zwintscher die Atmosphäre jener Zeit zur eindringlichen Selbstbefragung. „Weltflucht und Moderne“ nennt passend das Albertinum in Dresden seine Retrospektive aus eigenen Beständen und mit Leihgaben, die den Künstler erneut ins Bewusstsein rücken soll. Mehr Infos
Haus der Kunst, München, bis 26. Februar 2023
Jonas gilt als wegweisend, seit sie in den 1960er- und 1970er-Jahren damit begann, Erzählungen und Mythen in die damals neuen Medien Video und Performance einzuarbeiten, zu deren Begründerinnen und Begründern sie gehört. Sie arbeitet mit Musik, Text, Choreografie, Zeichnungen, Kostümen, Requisiten und vermengt seit fünf Jahrzehnten Techniken des Films und des Theaters, um die Grenzen von Kunst und Wahrnehmung zu verschieben. Mehr Infos
Tate Modern, London, bis 12. März 2023
Natürlich sind die Gemälde des Franzosen mit ihren fest konturierten Apfelbergen und farbköstlichen Bergmassivansichten bis in den letzten Pinselstrich ausstudiert. Und doch wirkt aus den Bildern ein ungebrochener Zauber, nicht zuletzt, weil Paul Cézanne mit seinem Einsatz von Orange, Braun, Grün und Blau die Farbstimmung der Provence genial trifft. Die Tate hat jetzt fast alles zusammengeholt, was die Wände amerikanischer Museen hergeben – darunter der „Korb mit Äpfeln“ von 1893. Mehr Infos
Kunsthaus Zürich, bis 8. Januar 2023
Anfang der 1960er-Jahre griff Niki de Saint Phalle zum Gewehr, zielte auf selbst angefertigte Reliefbilder, in denen Beutel mit Farbe verborgen waren und drückte ab. Symbolhaft quoll die Farbe aus den Einschusslöchern. Diese wilde Aktionskunst einer emanzipierten Frau sorgte für großes Aufsehen. Ihre weltweit berühmten „Nanas“ sind lebensfroh pralle, bunt bemalte Skulpturen, die jetzt auch eine Zürcher Ausstellung bevölkern. Mehr Infos.
Stedelijkmuseum, Amsterdam, bis 29. Januar 2023
Seit diesem Herbst wummern im Untergeschoss des Stedelijk Musuems laute Bässe und düstere Sounds. Auf rund 1100 Quadratmetern präsentiert die deutsche Künstlerin Anne Imhof ihre neuste Arbeit unter dem Titel „Youth“: ein Labyrinth aus Hunderten von Schließfächern, rotleuchtenden Wassertanks, Autoreifen und Lautsprechertürmen sowie Videoarbeiten. Zudem kann das Publikum zur Musik von Ufo 361, Acra und Eliza Douglas durch die langen Gänge irren. Mehr Infos