Julian Charrières brennender Brunnen mahnt vor dem Klimawandel, aber erzählt auch von der Faszination für die Kräfte der Natur
ShareWir leben auf einem Feuerball. Tief in Innerem der Erde fließt Magma, das glühende Gestein. Seine Entstehung hat mit Hitze und Druck zu tun, und mitunter bricht es aus nach oben, und Vulkane speien glühende Lava. Der Schweizer Künstler Julian Charrière interessiert sich schon seit Langem für die elementaren Kräfte unserer Welt. Er ist für seine Projekte schon in die Arktis gereist und in die Tiefe getaucht, hat kontrollierte Explosionen ausgelöst und Eisberge mit einem Bunsenbrenner trakiert. Natürlich hat all das auch mit der menschengemachten Erderwärmung zu tun und dem wiederholten Scheitern der Weltgemeinschaft, sich dem entgegenzustellen, doch Charrière versteht sich nicht als Aktivist. Und so lässt auch sein brennender Brunnen „And Beneath It All Flows Liquid Fire“ von 2019 vielfältige Assoziationen zu: Er mahnt vor der Zerstörung von Ressourcen, dem drohenden Wassermangel in vielen Teilen der Welt, vor den Kriegen um Wasser in nicht allzu ferner Zukunft, doch erinnert auch an die zivilisatorischen Errungenschaften des Feuermachens und Brunnenbauens und an das ewige Ringen des Menschen mit den Kräften der Natur.
Übrigens: In der Langen Foundation bei Neuss ist bis 6. August die Ausstellung „Controlled Burn“ von Julian Charrière zu sehen.