Ein konkreter Kerl
Der Bildhauer Norbert Kricke zählt zu den wichtigsten Vertretern der konkreten Kunst. Mit seinen abstrakten Raumplastiken aus Stahl gelang ihm in den 1950er Jahren eine Dynamisierung der Skulptur. Heute wäre er 100 Jahre alt geworden
Von
30.11.2022
Nach seiner Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin fing Norbert Kricke an, sich vom Volumen und der Figürlichkeit der klassischen Bildhauerei abzuwenden. Der 1922 geborene deutsche Bildhauer war auf der Suche nach einer eigenen Ausdrucksform. Seine innovativen Figuren zeichnen sich bis heute durch ihre dynamischen und filigranen Formen aus. Betrachtet man seine Plastik „Hornisse“, könnte man fast meinen, das Zischen des Insekts zu vernehmen, so leicht und anmutig schwebt sie im Raum. „Die beschwingten Formen der Plastiken Norbert Krickes bezaubern uns bis heute. Gerade im Stadtraum geben Sie der Strenge und Schwere der Architektur eine tänzerische Leichtigkeit. Sie öffnen sich der Unbegrenztheit von Raum und Zeit und stehen in der Kunst der Nachkriegszeit für eine neue Idee von Freiheit”, erzählt Dr. Söke Dinkla, Museumsdirektorin des Lehmbruck Museums.
Übrigens: Das Lehmbruck Museum in Duisburg zeigt noch bis zum 7. Mai die Ausstellung „Norbert Kricke“, darunter auch die Raumplastik „Hornisse“ von 1955/56.
