Für sein Projekt „The Polar Silk Road“ dokumentierte der Fotograf Gregor Sailer militärische Stützpunkte und Forschungsstationen in der Arktis. Die Alfred Ehrhardt Stiftung zeigt nun seine Fotografien von Orten im vermeintlich ewigen Eis
ShareSeit über einem halben Jahrhundert schmelzen unsere Polarkappen, die Folgen der Erderwärmung werden hier besonders sichtbar. Das Eis zieht sich zurück, während die Temperaturen stetig steigen. Die klimatischen Veränderungen führen dazu, dass sich die von der Natur für den Menschen vorgegebenen Grenzen verschieben, manche sich sogar ganz auflösen. Für sein Langzeitprojekt „The Polar Silk Road“ bereiste der österreichische Fotograf Gregor Sailer vier Jahre lang die Arktis. Durch das Abschmelzen des Eises eröffnen sich hier zurzeit neue potenzielle Handelsrouten über den Nordpol. Die polare Seidenstraße könnte in der Zukunft viele wirtschaftliche Vorteile für ihre Anrainerstaaten mit sich bringen. Sailers Aufnahmen entstanden in Kanada, Norwegen, Grönland und Island, teilweise bei Temperaturen bis zu minus 55 Grad. Mit seiner analogen Großbildkamera dokumentierte er den Ausbau von militärischen Stützpunkten, wie die von der NATO und vom isländischen Luftverteidigungsystem betriebene Radarstation in Island, oder von diversen Forschungsstationen. Es sind Orte, die im Verborgenen bleiben möchten, militärische Sperrzonen, die Macht demonstrieren und momentan noch im Schutz des ewigen Eises existieren.
Übrigens: Die Ausstellung „The Polar Silk Road“ läuft noch bis zum 2. April 2023 in der Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin.