Aus Anlass der Auszeichnung von Nan Goldin mit dem Käthe-Kollwitz-Preis zeigt die Berliner Akademie der Künste Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin und Filmemacherin
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19.01.2023
Rund 60 Fotografien der 69-Jährigen sind von diesem Freitag an bis zum 19. März am Akademie-Standort im Tiergarten zu sehen. Goldin, die Anfang der 90er Jahre für einige Jahre auch in Berlin lebte, wird zur Verleihung der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung am 3. März in Berlin erwartet.
Goldin zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. Die Kunstzeitschrift „Monopol“ setzte sie kürzlich an die Spitze des jährlichen Rankings „Monopol Top 100“.
Die Künstlerin wurde zuletzt auch durch ihren Kampf gegen die US-amerikanische Familie Sackler bekannt, den Eigentümern eines Pharma-Unternehmens, das für die Opioid-Krise in den USA mitverantwortlich gemacht wird. Goldin selbst war zwischenzeitlich nach einem von der Firma vertriebenen Schmerzmittel süchtig.
Ihre eigenen Erfahrungen und die umfassenden Proteste dokumentierte sie mit ihren Bildern. Im Rahmen der Auszeichnung wird auch die Dokumentation „All the Beauty and the Bloodshed“ über die Fotografin zu sehen sein. Bei den Filmfestspielen in Venedig hatte das Werk von Laura Poitras den Goldenen Löwen gewonnen.
Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt der Fotos Goldins von ihren frühen Zeiten in den 60er Jahren bis in die Gegenwart. Mit ihren Arbeiten aus ihrem persönlichen Lebensumfeld und der Community von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen und Queeren hat Goldin häufig Tabus gebrochen, Grenzen überwunden und sich für Akzeptanz und Anerkennung der Szene eingesetzt. Dazu zählt etwa ihre Serie „The Ballad of Sexual Dependency“ von 1986, aus der ebenfalls einige Arbeiten gezeigt werden.
In ihren Motiven liegen ausschweifendes Leben und Innigkeit häufig nah beieinander mit Einsamkeit, Krankheit und Tod. Unschärfe etwa in Goldins Naturbildern steht auch für die Zeit ihrer Suchtkrankheiten, bei menschlichen Motiven zeigt sich so Goldins weitgehender Verzicht auf gestellte Szenen. (dpa)