Fotografien von Nan Goldin in Berlin, Normannen in Mannheim und Ruth Baumgartes Afrika-Zyklus in Wien – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende
Von
27.01.2023
Akademie der Künste, Berlin, bis 19. März
Die Berliner Akademie der Künste ehrt Anfang März Nan Goldin mit dem Käthe-Kollwitz-Preis. Schon jetzt kann man im Hanseatenweg die Ausstellung besuchen, die das vielfältige Lebenswerk der amerikanischen Fotografin Revue passieren lässt. Mit Arbeiten aus ihrem persönlichen Lebensumfeld und der Community von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen und Queeren hat die 69-Jährige häufig Tabus gebrochen, Grenzen überwunden und sich für Akzeptanz und Anerkennung der Szene eingesetzt. Mehr Infos
Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, bis 26. Februar
Die Nordmänner, auch bekannt als Normannen oder Wikinger, galten nicht nur bei ihren Raubzügen als listen- und einfallsreich. Sie liebten es auch, ihren Anführern und Königen Beinamen zu geben: Karl der Einfältige, Ethelred der Ratlose, Ivar der Knochenlose, Harald Blauzahn oder Harald Schönhaar. Eine Schau in Mannheim erzählt nicht nur vom Einfallsreichtum der Normannen, sondern erklärt auch, warum die tapferen Krieger niemals einen Helm mit Hörnern getragen hätten. Mehr Infos
Museum MMK für Moderne Kunst, Frankfurt, bis 18. Juni
Rosemarie Trockel, Jahrgang 1952, gehört schon lange zu den einflussreichsten deutschen Künstlerinnen und Künstlern. Ihr vielseitiges und humorvolles Werk umfasst Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen und Videoarbeiten. Ihren Durchbruch schaffte sie in den Achtzigerjahren mit ihren Strickbildern, in denen sie sich mit den Klischees der Hausfrau auseinandersetzte. Auch ihre Herdplattenbilder sind weltweit bekannt. Das MMK in Frankfurt würdigt die Künstlerin nun mit einer umfangreichen Ausstellung mit Arbeiten aus all ihren Schaffensphasen. Mehr Infos
Albertina, Wien, bis 5. März
In den Fünfzigerjahren reise die deutsche Künstlerin Ruth Baumgarte zum erstem Mal nach Afrika. In den darauffolgenden Jahrzehnten folgten viele weitere Reisen auf den afrikanischen Kontinent. Über ihre Beweggründe weiß man wenig. Vermutlich war es eine Mischung aus Abenteuerlust und der Idee, ihrem Werk und ihrem Leben frische Impulse zu geben. Für ihren Afrika-Zyklus malte sie Frauen und Kinder in Alltagsszenen, beim Ausruhen, bei der Rast, Männer bei der Ernte, tanzende Paare. Die Albertina in Wien entdeckt nun die komplexe Malerin aufs Neue. Mehr Infos
Wallraf-Richartz-Museum, Köln, bis 26. Februar
„Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“ heißt der Untertitel und zeigt wie, lohnend es ist, das Susanna-Thema einmal gründlich zu hinterfragen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt existiert bereits seit hunderten von Jahren. Wenn man etwa weiß, dass die Malerin Artemisia Gentileschi als junges Mädchen vergewaltigt und im Prozess gegen den Täter vor Gericht gefoltert wurde, sieht man das persönliche Leid hinter ihrem Bild „Susanna und die Alten“ (1622). Mehr Infos